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Massnahmenkritiker fasst Zertifikat-Busse
ZÜRICH. Der Massnahmenkritiker Nicolas A. Rimoldi provozierte eine erste Corona-Busse. Jetzt will er sie anfechten.
Am Montag trat die ausgedehnte Zertifikatspflicht in Kraft. Schon am Dienstag kassierte der Präsident der Bewegung «Mass-voll» eine erste Busse: Im Zürcher Café Elena wollte er einen Kaffee bestellen, ohne ein Zertifikat vorzuzeigen. «Darauf sagte der Kellner, ich müsse gehen, weil ich kein Zertifikat hätte.» Er habe sich geweigert, das Lokal zu verlassen, so Nicolas A. Rimoldi. «Ich sagte dem Kellner, dass es für das Zertifikat keine ausreichende rechtliche Grundlage gibt.»
Daraufhin habe der Kellner die Polizei alarmiert. Laut Rimoldi kam es auch zu einem Streit.
Kellner Vasco Ferreira sagt: «Es ist unsere Pflicht, dass alle Gäste im Café drinnen ein Covid-Zertifikat
dabei haben müssen. Dieser Herr hatte keines.» Er habe ihm normal erklärt, dass es für sie schlimm wäre, wenn es im Café eine Kontrolle
gäbe und ein Gast ohne Zertifikat drinsässe. «Wir würden dann eine Busse kriegen.»
Die Stadtpolizei Zürich bestätigt den Einsatz im Café. Eine Person habe ihr Zertifikat nicht zeigen wollen und sei mit einer Ordnungsbusse belegt worden, so Mediensprecher Marc Surber. Bezahlt der Gebüsste diese nicht oder ficht er sie an, gehe der Fall ans Stadtrichteramt, wo ein Richter darüber entscheiden muss.
Rimoldi hatte die Busse gezielt provoziert, damit sie von einem Gericht überprüft wird. Bezahlen werde er sie darum auf keinen Fall, wie er sagt. «Ich werde das Covid-Zertifikat durch alle Instanzen anfechten.» Wenn es sein müsse, ziehe er die Busse bis nach Strassburg zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.