Bombenbastler von Büren wollte Ex-Frau in die Luft jagen
BIEL. Ein Rentner reiste 2015 mit Bombe und Revolver von Italien nach Büren an der Aare. Sein Ziel: Er wollte seine Ex- Frau töten. Seit gestern steht er vor Gericht.
Wie ein gefährlicher Bombenbastler sieht M. G.* nicht aus: kleine Statur, kurze, graue Haare, dicke Brille, Hörgerät. Die Straftatbestände, die dem 75-Jährigen gestern vor dem Regionalgericht Jura-Seeland zur Last gelegt wurden, haben es aber in sich: Vorbereitungshandlungen zum Mord, Gefährdung des Lebens und Widerhandlung gegen das Sprengstoff- und Waffengesetz.
Der Italiener tauchte am 18. September 2015 beim Restaurant seiner Ex-Frau in Büren auf. Er durfte das Haus seit der Scheidung nicht mehr betreten und wohnte wieder in Süditalien. In einer Tasche trug er eine Bombe mit vier Kilo Plastiksprengstoff, im Hosengürtel einen Revolver. Laut Anklage wollte er das Haus in die Luft jagen und seine Ex-Frau töten. So weit kam es aber nicht: Vor dem Restaurant traf er auf seinen Sohn. Als er die Waffe hervornahm, überwältigte ihn dieser, die Polizei nahm ihn später fest. Die Bombe hätte laut einem Experten eine «massive Explosion» verursachen können.
Der Angeklagte, der zurzeit im Regionalgefängnis Burgdorf sitzt, verweigerte vor den Richtern die Aussage. Er bestritt im Vorfeld die Mordabsichten. Die Staatsan- wältin fordert eine Freiheitsstrafe von über fünf Jahren und eine Geldstrafe. Sie stützt sich auch auf das Bekennerschreiben, das der Mann bereits auf sich trug, und auf Aussagen seiner Ex-Frau und seines Sohnes: Der Mann war schon mehrfach durch häusliche Gewalt aufgefallen. Das Urteil soll morgen fallen.
*Name der Redaktion bekannt