SBB verkauft mit der App mehr Billette als am Schalter
BERN. Die SBB setzte online so viele Tickets ab wie noch nie. Auch bei den Passagierzahlen gab es einen neuen Rekord.
Eine «Schallmauer» habe die SBB durchbrochen, erklärte CEO Andreas Meyer gestern anlässlich der Präsentation der Geschäftszahlen. Er sprach damit den Billettabsatz an. 2016 wurden online erstmals mehr Bil- lette (24 Millionen) verkauft als an den Schaltern (16 Millionen). Allein die Zahl der Mobile-Billette (18 Millionen) legte im vergangenen Jahr um 45 Prozent zu. Die Verkäufe an den Schaltern waren dagegen um fast 20 Prozent rückläufig. An den Automaten lösten die Kunden 49 Millionen Tickets. Trotz des starken Rückgangs der an Schaltern verkauften Billette will die SBB die Schliessungen von Standorten nicht beschleunigen. «An unse- ren Plänen ändert sich nichts», sagt Meyer. Bereits jetzt ist klar, dass die Zahl der bedienten Schalter abnehmen wird. Ab nächstem Jahr werden die 50 verbleibenden Agenturen, die Billette verkaufen, wegfallen. Heute gibt es an 169 von insgesamt 757 Bahnhöfen bediente Schalter. 2005 war das an 262 Stationen der Fall.
Neben dem Absatz der Online-Billette konnte Meyer gestern auch einen höheren Gewinn präsentieren. Er stieg 2016 um 135 Millionen auf 381 Millionen Franken, vor allem dank Immobilienverkäufen. Zudem transportierte die SBB letztes Jahr die Rekordzahl von 1,25 Millionen Passagiere pro Tag, 3,5 Prozent mehr als 2015.
Auch die Zufriedenheit der Passagiere fiel höher aus. Die Kunden waren zufriedener mit der Sauberkeit und dem Platzangebot, kritischer bewertet wurde dagegen das Preis-LeistungsVerhältnis.