Kim Jong-un brüskiert die Welt mit neuem Raketentest
PYONGYANG. Der neue südkoreanische Präsident wollte die Hand reichen – Nordkorea antwortet mit einem Raketentest.
Die ballistische Rakete sei in der Nähe der nordkoreanischen Grenze zu China abgefeuert worden, so das südkoreanische Militär. Welche Art von Rakete Nordkorea testete, war zunächst nicht klar. Das US-Militärkommando im Pazifik erklärte, die Flugbahn entspreche nicht der einer Interkontinentalrakete. Aus Japan hiess es, das Geschoss habe innerhalb von 30 Minuten 800 Kilometer zurückgelegt und eine Höhe von 2000 Kilometern erreicht, bevor es ins Meer gestürzt sei. Das lege nahe, dass es sich um eine neue Art eines Marschflugkörpers handeln könne, sagte Verteidigungsministerin Tomomi Inada.
Mit dieser neuerlichen Provokation will Südkoreas Präsident Moon Jae-in nun «ent- schlossen umgehen». Moon berief seinen nationalen Sicherheitsrat ein. Japan nannte den Raketentest «absolut inakzeptabel». Aussenminister Fumio Kishida sagte, er und sein südkoreanischer Kollege Yun Byung-se seien sich einig, dass ein Dialog mit Pyongyang um des Dialoges Willen sinnlos sei. Das Weisse Haus wies darauf hin, dass die Rakete nahe der russischen Pazifikküste niedergegangen sei, was sicherlich «auch Moskau nicht gefallen dürfte». Die USA forderten alle Staaten auf, weit schärfere Sanktionen gegen Nordkorea umzusetzen. Das chinesische Aussenministerium indes rief alle Seiten zu Beherrschtheit auf.