Rosenkavalier erlöst Sauber, Hamilton düpiert Vettel
MONTMELÓ. Beim GP von Spanien überzeugte Pascal Wehrlein mit Platz 8. An der Spitze kam es erneut zum Königsduell.
Der Mut zahlte sich aus: Als Einziger im Feld mit einer Einstopp-Strategie unterwegs, fuhr Pascal Wehrlein im Sauber auf Rang 8. Das brachte ihm vier Punkte ein, die für den Hinwiler Rennstall Ende Saison einen zweistelligen Mil- lionenbetrag wert sein könnten. «Jede Runde war wie eine Qualifikationsrunde. Ich musste aber auch aufpassen, dass meine Reifen nicht zu stark abbauten», sagte der 28-jährige Deutsche, der Teamchefin Monisha Kaltenborn beim Frühstück mit einer roten Rose und einem Küsschen zum Muttertag überrascht hatte. Weil Wehrlein bei seinem Stopp die falsche Seite zur Boxeneinfahrt benutzt hatte, wurde ihm eine 5-Sekunden-Strafe aufge- brummt, die ihn einen Rang kostete. Das trübte die Freude aber höchstens bedingt.
An der Spitze des Rennens setzte sich der Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel fort. Der Deutsche preschte beim Start zwar auf Platz 1 vor und distanzierte seinen Rivalen danach, der Sieg ging am Ende aber dennoch an den Briten im Mercedes. Auch, weil Teamkollege Valtteri Bottas Vettel nach dessen erstem Boxenstopp auf- hielt. «Die haben ihn extra draussen gelassen, damit er den Bremsklotz spielen konnte», sagte der Ferrari-Pilot.
Als später das virtuelle Safety-Car zum Einsatz kam, nutzte Hamilton die letzte Gelegenheit, um auf weiche Reifen zu wechseln. So überholte er Vettel, der nach seinem Stopp mit Medium-Reifen unterwegs war, problemlos, fuhr zum 55. GP-Sieg und verkürzte den Rückstand auf den WM-Leader auf sechs Punkte.