Schweizer WM-Shootingstar: Fabrice, der Herzog von Paris
PARIS. Mit seinen Toren ist er unser WM- Shootingstar. Doch wer ist dieser Fabrice Herzog?
Zwei Tore gegen Kanada, eins gegen Finnland – und was für welche! Schüsse wie Blitze unters Lattenkreuz. «Mein Ziel ist es, jeden Schuss im Tor unterzubringen. Das hat bislang ganz gut geklappt», sagt der 22-Jährige. Bescheidenheit auf dem Eis ist nicht sein Ding. Ganz im Gegensatz zu seinen Auftritten daneben, wo sich unser Herzog an der WM in Paris zwar höflich, aber zurückhaltend, ja fast scheu gibt. «Ich bin einer, der eigentlich lieber nicht im Rampenlicht steht», gibt er zu.
Herzog stammt aus Frauenfeld, spielte später auf Juniorenebene für die Pikes Oberthurgau. Dort entdeckte ihn während eines Spiels gegen den EVZ der damalige Zuger Nachwuchs-Trainer Leo Schumacher und holte ihn als 17-Jährigen in die Zentralschweiz. In Zug begann er auch eine Lehre als Automechaniker, schmiss diese nach einem Jahr aber hin, weil er seiner Meinung nach nicht genug Zeit für das Eishockey aufwenden konnte. Nach zwei Jahren in Zug und den ersten NLA-Einsätzen ging Herzog für ein Jahr nach Übersee. Gestärkt kam er zurück. Der junge Familienvater einer 15 Monate alten Tochter spielte so überzeugend, dass ihn der ZSC nach Zürich lockte, wo er seit 2015 spielt. Das Ende der Fahnenstange ist kaum erreicht. 2013 wurde er Ezgjan Alioski von den Toronto Maple Leafs gedraftet, und die NHL ist sein grosses Ziel. «Ich arbeite darauf hin, dass ich dort eine Chance bekomme.» Seine WM-Tore könnten sich als Türöffner erweisen. Die Lions müssen um ihren WM-Helden zittern, denn er besitzt eine NHL-Ausstiegsklausel.