Ladendiebe organisieren sich als professionelle Banden
ZÜRICH. Händler kämpfen gegen das organisierte Klauen. Forscher sprechen von einem eigentlichen Banden- Boom.
Ladendiebstahl durch organisierte Banden hat «dramatisch zugenommen». Das schreibt das deutsche Institut EHI in einer neuen Studie. Auch zwei Schweizer Händler liessen sich in die Karten blicken. Die Befunde seien auch hierzulande gültig, sagt Autor Frank Horst. «Die Täter gehen oft mit gezielter Aufgabenverteilung vor. Sie zu überführen, ist äusserst schwierig», heisst es im Bericht. Den Trend bestätigt die Berner Warenhausgruppe Loeb. «Der bandenmässige Diebstahl durch professionelle Täter hält immer mehr Einzug», sagt eine Sprecherin. Detektiv-Ausbilder Bruno Strebel sagt, insbesondere Banden aus Rumänien und Bulgarien seien häufiger unterwegs. Oft entwendeten sie Parfüm oder Kleider. Die Läden müssten sich selbst an der Nase nehmen: «Sogar an der Zürcher Bahnhofstrasse gibt es Geschäfte ohne Detektive oder Videoüberwachung.»
Laut Stadtpolizei Winterthur werden schweizweit Banden festgestellt, die sich auf Alkoholika und Multimediageräte fokussieren. Sie arbeiteten effizient und schnell. Wie viel geklaut wird, kann wegen der hohen Dunkelziffer nicht verlässlich festgestellt werden. Marco Cortesi von der Stadtpolizei Zürich sagt, einen eigentlichen Trend zum Banden-Diebstahl stelle er nicht fest. In Zürich werden täglich vier bis fünf Ladendiebstähle registriert.