Italienische Velofahrer holen sich ihre Spur zurück
MAILAND. Unbekannte haben heimlich Velowege auf die Strasse aufgemalt. Das ist zwar illegal, doch es funktioniert.
Aufstand der Velofahrer in Mailand: Unbekannte haben in einer Nacht-und-Nebel-Aktion an der Via Cartesio im Zentrum der Stadt einen Veloweg eingezeichnet. Mit weisser Farbe malten Aktivisten eine – ziemlich ungerade – Linie auf die doppelspurige Strasse. Obwohl dieser Veloweg illegal ist, halten sich Autofahrer offenbar an die neue «Verkehrsregelung».
Laut dem Portal «Bikeitalia» dauert der Kampf um die Via Cartesio schon einige Monate. Auf Google Maps ist zu erkennen, dass es dort bis vor kurzem einen Veloweg gab. Doch das nahe gelegene Fünfstern- hotel Principe di Savoia, dessen Garageneinfahrt an der Via Cartesio liegt, beschwerte sich darüber – wenig später war die Radspur entfernt. Dabei war die Planung neuer Velowege Teil der Wahlkampagne des Mailänder Bürgermeisters Giuseppe Sala gewesen. Sala hatte versprochen, bis zum Ende seines Mandats 20 Prozent mehr Velowege zu schaffen. «Bis heute hat er in seinem ersten Jahr im Amt von seinem Versprechen aber nicht viel eingehalten», schreibt «Zoom Milano».
Die Rückeroberung der Via Cartesio sei für die Velo-Aktivisten nicht der erste Erfolg, berichtet «La Repubblica». Erst vor zehn Tagen hatte die Gruppe Guerrilla Bike auf der Strassenüberführung Bussa im Stadtviertel Isola di Milano eine ähnliche Aktion durchgeführt.