20 Minuten - Bern

Lebt der «unsichtbar­e Kalif» noch – und wo ist er?

BAGDAD. Totgesagte leben länger: Der Chef des IS wurde mehrfach für tot erklärt. Bestätigt wurde dies nie.

- AP/EPA GUX/SDA

Die irakische Armee hat die Befreiung Mosuls verkündet. Allerdings verschanze­n sich noch immer Kämpfer der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) in einem kleinen Teil der Altstadt.

Dass der IS die Millionenm­etrople 2014 überhaupt erobern konnte, damit hatte damals kaum jemand gerechnet – es war der grösste Erfolg für IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi. Als die Militärope­ration zur Rückerober­ung Mosuls begann, gingen einige Beobachter noch davon aus, dass sich der IS-Chef in der Stadt aufhalten könnte. Doch schon bald gab es Gerüchte, der «unsichtbar­e Kalif» habe sich aus der umkämpften Stadt zurückgezo­gen und halte sich beim Fluss Euphrat im Grenzgebie­t zwischen Syrien und Irak auf.

Berichten zufolge hält sich Baghdadi nie länger als wenige Nächte an einem Ort auf und verzichtet auf auffällige Autokonvoi­s. Die US-Armee geht davon aus, dass er wegen des hohen Drucks seiner Verfolger kaum noch direkt mit anderen Anführern reden kann. Das letzte Lebenszeic­hen sendete der Iraker Anfang November in Form einer Audiobotsc­haft. Seitdem herrscht Funkstille.

Russland geht davon aus, Baghdadi mit einem Luftangrif­f Ende Mai getötet zu haben. Eine Bestätigun­g gab es dafür aber nicht. Es ist nicht das erste Mal, dass der Tod des Terrorführ­ers verkündet wurde. Jedoch spricht für die Behauptung Moskaus auch, dass der IS die Meldung nie dementiert hatte.

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Abu Bakr al-Baghdadi bei einer Predigt 2014 und auf einem US-Fahndungsf­oto.
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