Schweizer zahlen für ein Smartphone am wenigsten
ZÜRICH. Für einmal haben Schweizer Glück: Niemand bezahlt weniger für ein Handy als sie. Das zeigt ein Europa-Vergleich.
Die Schweiz ist eine Hochpreisinsel. Doch es gibt hierzulande auch verhältnismässig günstige Waren. Zum Beispiel Smartphones. So kosten das iPhone 7 oder das Samsung Galaxy S8 in Deutschland und Österreich umgerechnet 70 beziehungsweise 75 Franken mehr, wie ein Bericht von Cuponation zeigt. Von den zurzeit bei Kunden beliebten Edelhandys ist nur das HP Elite X3 in der Schweiz mit einer Differenz von 170 Franken teurer als bei den Nachbarn. Auffallend ist, dass sich die Preise in den verglichenen Ländern bis zu 40 Prozent unterscheiden. Am tiefsten müssen europaweit Türken in die Tasche greifen: Sie zahlen im Schnitt 200 Franken mehr als Schweizer. Von den Geräten her ist in der Schweiz das Xperia XZ von Sony ebenfalls relativ güns- tig, im Schnitt kostet es 579 Franken. Luxemburger bezahlen 820 Franken dafür. Beim Huawei P2 reicht es der Schweiz mit 649 Franken knapp nicht für den Spitzenrang. In Russland ist das Gerät mit 632 Franken noch leicht günstiger. Am teuersten ist es in der Türkei, wo es 1008 Franken kostet.
In der Auswertung werden nicht nur Preise an sich verglichen, sondern auch in ein Verhältnis zum monatlichen Durchschnittseinkommen der jeweiligen Länder gesetzt. Es zeigt sich: Schweizer müssen 18 Stunden arbeiten, um sich ein Edel-Handy leisten zu können. Deutlich länger müssen die Deutschen für ein gleichwertiges Smartphone arbeiten. Sie bekommen ihr Handy nach 45 Arbeitsstunden. Verwendet wurde für die Berechnung der Durchschnittslohn von 7300 Franken in der Schweiz, der im Gegensatz zum häufiger verwendeten Median von 6400 Franken aber von hohen Einkommen etwas verzerrt wird.
Zu den tiefen Schweizer Smartphone-Preisen erklärt Verivox-Experte Ralf Beyeler: «Es spielt sicher eine Rolle, dass der Wettbewerb hierzulande sehr gross ist.» Vor allem Digitec habe den Markt aufgemischt und günstigere Preise durchgesetzt.