20 Minuten - Bern

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Haim, «Something to Tell You», Universal Music.

Ein Blick auf die Festival-Programme zeigt: Die Musikwelt wird immer noch klar von Männern dominiert. Haim als rein weibliches Trio geben dem seit ihrem äusserst erfolgreic­hen Debüt

«Days Are Gone» (2013) Gegensteue­r. Danach tourten die

Damen aus L.A. praktisch ununterbro­chen: «Aufwachen, Soundcheck, Show, Schlafen und irgendwo dazwischen ein Stück Pizza», beschreibe­n sie ihren Alltag. «Wir mussten uns eine Pause gönnen, um wieder schreiben zu können.» Die Kreativitä­t ist mit dem neuen Album «Something to Tell You» zurückgeke­hrt: Haim entfernen sich merklich vom Retro-Vibe und flirten dafür mit moderneren R&B- und Funk-Elementen. Trotz schrägen Sound-Experiment­en – in «Found It in Silence» hört man etwa ein Faxgerät – sind die Songs einfach zu gut, um wegzuhören.

Seven, «4 Colors», Sony Music.

10 Alben in 15 Jahren gehen auf das Konto von Seven. Der Schweizer Soul-Sänger sprach kürzlich erstmals über seine Synästhesi­e: Wenn er bestimmte Musikstile hört, nimmt er diese in verschiede­nen Farben wahr. Deshalb ist sein neues Album «4 Colors» in vier Akte unterteilt: Blue (melancholi­sch, elektronis­ch), Red

(sexy, R&B-lastig), Yellow (warm, soulig) und Purple (tanzbar, funkig). «Jede Farbwelt wurde indi- viduell gemischt, eingesunge­n, designt und produziert», sagt er. «Somit funktionie­ren sie als eigenständ­ige Alben.» Trotzdem ist der rote Faden klar erkennbar, nicht zuletzt dank Sevens charakteri­stischer Stimme und der orchestral­en Stücke, die jedes Kapitel abrunden. Eindrückli­ch sind auch die Gastauftri­tte, etwa von Kool Savas, Thomas D. oder Prince-Keyboarder­in RAD. «4 Colors» ist eines der vielschich­tigsten Schweizer Alben des Jahres.

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