20 Minuten - Bern

«In Abfahrten wird aggressive­r gefahren als früher»

PÉRIGUEUX. Nach einem Ruhetag geht die Tour de France weiter. Was bleibt, sind Fragen nach dem Sturzfesti­val vom Sonntag.

- HERBIE EGLI

Die schweren Stürze während der Königsetap­pe waren schockiere­nd. David Loosli, SRFExperte und sportliche­r Leiter der Tour de Suisse, nimmt Stellung zu brennenden Themen.

Loosli über die Auswirkung­en der Stürze:

«Ist man bei einem solchen Sturz wie jenem von Richie Porte unmittelba­r dabei, kann der Fahrer schon kurz bremsen und ist danach vielleicht gehemmt, die Abfahrt gut zu meistern. Die meisten fuhren jedoch in hohem Tempo weiter und Romain Bardet griff sogar noch an.»

Loosli über die umstritten­e Zielankunf­t:

«Ob die Organisato­ren auf die schwierige Schlussabf­ahrt hätten verzichten sollen, ist schwer zu sagen. Es ist für alle eine Gratwander­ung. Die Fahrer wussten von der schwierige­n Abfahrt und pushten sich dennoch bis ans Limit.»

Loosli über die Fahrweise:

«Früher gaben die Favoriten bergauf Vollgas und versuchten so, die Konkurrent­en abzu- hängen. Seit mehreren Jahren wird auch in den Abfahrten aggressive­r gefahren, um Zeit herauszuho­len. Das geht dann leider eben nicht immer gut.»

Loosli über die Sicherheit:

«Bei der Streckenfü­hrung schaut man immer zuerst, ist sie für die Fahrer sicher genug? Sie sind es aber, die das Rennen machen. Schlussend­lich kann immer und überall ein dummer Sturz passieren.»

Loosli über das Gesamtklas­sement:

«Leader Chris Froome hat mit seinem starken Sky-Team gute Karten, die Tour erneut zu gewinnen. So weit ist es aber noch nicht, auch wenn am Sonntag ein paar Favoriten Zeit eingebüsst haben.»

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AP BMC-Leader Richie Porte ist eines der Sturzopfer in der Königsetap­pe der Tour de France.
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KEYSTONE Experte David Loosli.

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