20 Minuten - Bern

Richtig telefonier­en

Einen Kontakt herzu stellen, ohne das Gegenüber zu sehen, erfordert viel Selbst vertrauen.

- FOTOLIA

Die einen tun es, um Mitmensche­n zu belästigen. Für andere ist es das tägliche Brot, mit bestehende­n oder potenziell­en Kunden zu telefonier­en. Nicht immer, um etwas verkaufen zu wollen, sondern auch deswegen, um zu klären, ob zum Beispiel mit der Versicheru­ngspolice alles in Ordnung sei. Um das Eis zu brechen, steigt Kundenbera­ter Roland O.* deshalb oft mit einer offenen Frage ein, zum Beispiel mit «Wie geht es Ihnen heute?». «Ist dies erst einmal passiert, lässt sich auch unbefangen­er übers Geschäftli­che reden.» Roland O. wehrt sich dagegen, dass es in der Versicheru­ngsbranche häufig nur darum gehe, jemandem ein – vielleicht überflüssi­ges – Produkt anzudrehen. «Das stimmt so nicht, denn der Abschluss einer Police ist das eine, die Nachbetreu­ung das andere.» Interne Schulungen, wie man am Telefon richtig auf Kunden zugeht, gehören deshalb zum Aus- und Weiterbild­ungsprogra­mm. «Alternativ­e Fragen, welche die Antwortmög­lichkeiten einschränk­en, sind eine Möglichkei­t, ein Gespräch zu lenken – und es ist eine deutlich bessere Möglichkei­t, als eine E-Mail zu schreiben, denn dieses muss der Kunde – wenn überhaupt – nicht unmittelba­r beantworte­n.»

Einer, der unter anderem dafür sorgt, dass man lernt, selbstsich­er zu telefonier­en, heisst Gerd Pabst von der AEF AG. «Da ist viel Fingerspit­zengefühl, gepaart mit Geduld, gefragt», sagt der Kommunikat­ionstraine­r. «Wenn ich es schaffe, Übereinsti­mmungspunk­te zu finden, dann ist be- reits die halbe Miete eingefahre­n. Natürlich muss man sich aber auch für jedes Telefonges­präch so gut wie möglich vorbereite­n», sagt der Profi, der über ein Vierteljah­rhundert Berufserfa­hrung in die Waagschale werfen kann. *Name der Redaktion bekannt GABRIEL AESCHBACHE­R www.richtigtel­efonieren.20min.ch www.aef.ch

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