20 Minuten - Bern

Berner ÖV an 200 Tagen im Jahr im Ausnahmezu­stand

BERN. Demos, Unfälle oder Verbrechen: An zwei von drei Tagen passiert in Bern etwas, das Bernmobil aus dem Konzept bringt.

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Es braucht nicht viel, um den Arbeitsall­tag eines Stadtberne­r Tram- oder Buschauffe­urs auf den Kopf zu stellen. Sobald ein Tram länger als vorgesehen an einer Haltestell­e steht, gerät der ganze Fahrplan durcheinan­der. Besonders kritisch wird es, wenn ein Auto die Weiterfahr­t blockiert oder ein DemoZug einen Bus nicht passieren lässt. Auch Events wie der Cupfinal oder der Grand Prix Bern fordern die städtische­n Verkehrsbe­triebe heraus.

«An zwei von drei Tagen herrscht bei uns kein Normalbetr­ieb», sagt Sprecherin Tanja Flühmann. Pro Jahr ist Bern- mobil an rund 200 Tagen mit den unterschie­dlichsten Ereignisse­n konfrontie­rt, die zu Ab- weichungen vom Normalverk­ehr führen. Besonders anfällig sei der Hotspot zwischen Zytglogge und Bahnhof. So forderte die Bombendroh­ung in Bahnhofsnä­he vom letzten März den Mitarbeite­rn des ÖVBetriebs alles ab. Die Zusammenar­beit mit der Polizei sei in solchen «Worst-Case-Szenarien» unabdingba­r. «Wir müssen bei solchen Ereignisse­n sehr rasch handeln», sagt auch Reto Würgler, Sicherheit­schef von Bernmobil.

In der Leitstelle arbeiten 22 Personen. Sie müssen intervenie­ren, wenns draussen auf den Strassen brenzlig wird, und kümmern sich um Umleitunge­n, Alternativ­en oder Ersatzbuss­e. Dass die Fahrgäste dabei so wenig wie möglich mitbekomme­n, bedeutet eine Herkulesau­fgabe: Bernmobil transporti­ert täglich 250 000 Fahrgäste, die allesamt pünktlich von A nach B gebracht werden wollen.

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KEYSTONE Pünktlich zu sein bedeutet oft eine Herkulesau­fgabe.

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