Viele Hasliberger verstehen Landeverbot für Bundesrat
HASLIBERG. Dass ein Bauer den Helikopter des Wirtschaftsministers nicht landen liess, gibt zu reden. Doch im Dorf haben viele Verständnis für den Mann.
Bundesrat Johann SchneiderAmmann hat den Brünigpass längst wieder verlassen – doch sein Besuch auf dem Hasliberg klingt dort noch nach. Denn der Zusammenstoss zwischen einem Bauern, der seine Kühe nicht vom Landeplatz vertreiben wollte, und der Entourage des Magistraten gibt zu reden.
Während die einen das Verhalten des Landwirts gegenüber dem Bundesrat und dessen Gefolge respektlos finden, unterstützen andere dessen Haltung: «Ich hätte genau gleich gehandelt. Auch Bundesräte brauchen keine Extrawürste», sagt ein Nachbar zu 20 Minuten. Die Bäuerin, auf deren Feld der Helikopter schliesslich ausweichen musste, ist ebenfalls erzürnt. Als sie den Helikopter und «viele Kra- wattentypen» gesehen habe, habe sie dies sofort ihrem Mann mitgeteilt: «Auch wir wurden von niemandem informiert», ärgert sie sich.
Die Armee hat ebenfalls Kenntnis vom Vorfall. Diese fühlt sich aber nach wie vor im Recht: «Der Ort, an dem der Helikopter landen wollte, ist der offizielle Landeplatz des dortigen Truppenlagers», sagt Armee-Sprecherin Delphine Allemand zu 20 Minuten. Auch bei der zweiten Landung im etwas entfernten «Weidli» sei nicht gegen Regeln verstossen worden: «Helikopter der Armee dürfen grundsätzlich überall landen, besonders, wenn ein Bundesrat mit an Bord ist.»