20 Minuten - Bern

«Aus politische­n Gründen werden sie grösserem Leid ausgesetzt»

ROM. Italien will sie nicht, nun kommen sie nach Spanien. Aloys Vimard betreut die Migranten auf der Aquarius.

- KARIN LEUTHOLD

Bis zu vier Meter hohe Wellen machen den Menschen auf dem Rettungssc­hiff Aquarius zu schaffen. Die Route des Schiffs auf dem Weg nach Spanien wurde gestern darum geändert, twitterte SOS Méditerran­ée. Die Ankunft im Hafen von Valencia dürfte sich noch einmal verzögern.

Aloys Vimard, Projektlei­ter für Ärzte ohne Grenzen auf der Aquarius, erzählt 20 Minuten von der Situation an Bord.

Herr Vimard, wie ist die Lage?

Die Situation ist sehr prekär, sowohl für die Flüchtling­e als auch für die Helfer. Letzte Nacht hat sich das Schiff sehr stark bewegt. Diese Menschen, die schon so viel durchgemac­ht haben, werden aus politische­n Gründen noch grösserem Leid ausgesetzt.

Haben sie Angst?

Sie sind dankbar dafür, dass sie wie Menschen behandelt werden, nachdem sie noch vor einigen Tagen in Libyen durch die Hölle gegangen sind.

Erst Italien, nun Spanien: Wie gehen sie damit um?

Viele erzählen mir, dass sie glücklich darüber sind, an einen sicheren Ort zu kommen. Sie stammen aus Ländern, in denen extreme Gewalt herrscht. Viele lebten in Angst, träumten von einem Ort, in dem sie arbeiten und furchtlos auf die Strasse gehen können.

Wie gehts den Kindern und den schwangere­n Frauen?

Sie werden derzeit von einem Ärzteteam betreut. Sie sind froh, dass sich jemand um sie kümmert.

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AP/AFP Das Flüchtling­s-Rettungssc­hiff Aquarius befindet sich auf dem Weg nach Spanien, die Lage an Bord ist prekär.
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