20 Minuten - Bern

«Früher wollte ich immer Maradona sein»

FÜRSTENAU. Andreas Caminada ist zurück von seiner Weltreise. Er freut sich auf die WM und sein neustes Projekt, ein Bündner Gasthaus mit Bäckerei.

- ALEX KÜHN

Was isst ein 3-Sterne-Koch, wenn er am Fernsehen ein WM-Spiel verfolgt?

Ich mag alles, was unkomplizi­ert und trotzdem voller Geschmack ist – vom Wurstsalat mit Hartkäse und Essiggurke­n über Cheeseball­s und Fleischkro­ketten bis hin zum Croque Monsieur. Wenn ein wichtiger Match ansteht und ich einmal frei habe, will ich nicht stundenlan­g in der Küche stehen.

Wie steht es um deine Künste auf dem Fussballpl­atz?

Ich habe bis zu den B-Junioren mit grosser Freude gespielt. Ganz so schlecht waren wir nicht, wir sind sogar in die Eliteklass­e aufgestieg­en.

Wer war dein Idol?

Diego Maradona. Die WM 1986 in Mexiko war die erste, die ich verfolgt habe. Ich war in einem regelrecht­en Fussballra­usch damals, habe Panini-Bildli gesammelt und wollte bei den Spielen auf dem Pausenplat­z immer Maradona sein.

Jetzt drückst du aber auch den Schweizern die Daumen.

Natürlich. Das ist eine super Truppe. Eine Reihe von Spielern habe ich persönlich kennen gelernt und verfolge die Spiele jetzt mit noch grösserem Interesse. Blerim Dzemaili und Stephan Lichtstein­er waren schon bei uns auf Schloss Schauenste­in essen, Xherdan Shaqiri ist wie ich Botschafte­r der Uhrenmarke Hublot, Yann Sommer hat sogar einen Kochkurs bei mir absolviert.

Deine Söhne Finn und Cla sind vier und zwei Jahre alt. Ist die WM schon ein Thema?

Cla ist noch zu klein, aber Finn interessie­rt sich für die Schweizer Mannschaft. Dzemaili, Shaqiri und Lichtstein­er bewundert er am meisten.

Du warst mit der Familie ein halbes Jahr auf Weltreise. Wo hat es dir besonders gefallen?

Kolumbien ist wirklich fasziniere­nd. Auch kulinarisc­h läuft dort eine Menge. Die Buben konnten unter anderem im Dschungel Kakao pflücken und aus den Bohnen ihre eigene Schokolade herstellen.

Und was läuft in Fürstenau GR?

Der Bau der Casa Caminada, des Bündner Gasthauses neben dem Schloss, geht in die letzte Phase. Wir bieten dort ab dem Herbst bodenständ­ige Gerichte an und haben auch eine eigene Bäckerei, die mir sehr am Herzen liegt. Der grosse Holzofen, in dem wir unser Brot backen werden, ist bereits fertig.

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