Sprinter Pascal Mancini nach Skandal gesperrt
BERN. Beiträge mit rechtsextremem Gedankengut: Pascal Mancini ist uneinsichtig.
Der Leichtathletikverband hatte bereits Erfahrung mit Pascal Mancini in juristischen Angelegenheiten. An den Schweizer Meisterschaften 2014 und an der EM im gleichen Jahr war er mit nationalistischen Gesten aufgefallen. 2016 unterzeichnete der 29-jährige Sprinter eine Vereinbarung mit Swiss Athletics. Darin festgehalten war, dass er sich auf seiner öffentlichen FacebookFansite nicht politisch äussern darf. Daran hat er sich wiederholt nicht gehalten. Er postete Videos von Musikbands aus der Neonazi-Szene, Zitate eines nach dem Zweiten Weltkrieg prominenten Neonazis oder zeigte nach dem WM-Final einen Clip mit Affen in heller Aufregung, der als rassistische Verunglimp- fung der französischen Mannschaft mit den zahlreichen dunkelhäutigen Spielern angesehen werden konnte. Mancini erklärte gegenüber der NZZ: «Darin ging es um diejenigen Leute, die auf den Champs-Elysées nach dem Final Chaos gemacht haben. Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Ich sage, was ich denke, auch öffentlich. Wäre ich ein Rassist, würde ich es sagen. Ich glaube nicht, dass ich einen Fehler gemacht habe.»
Nachdem er am Sonntag noch als Einzel- (100 m) und Staffelläufer festgelegt worden war, wurde ihm am späten Dienstagabend nun aber mit sofortiger Wirkung die Lizenz entzogen und ein Disziplinarverfahren gegen ihn eröffnet. Damit ist für Mancini die EM in Berlin (7. bis 12. August) gelaufen. Dafür verantwortlich seien die Medien. Auf Facebook schrieb er: «Die Medien wollen mich zerstören und mich daran hindern, meinen Sport auszuüben. Und sie wollen, dass ich wegen meiner Meinung mit meiner sportlichen Laufbahn aufhöre.»