20 Minuten - Bern

«Ich traue mich nicht mehr, im Wald spazieren zu gehen»

UNTERVAZ. Dorfbewohn­er sind nach dem Fund eines Beins verunsiche­rt. Die Kantonspol­izei gibt aber Entwarnung.

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Am Ort, an dem am 21. Juli in Untervaz GR ein Menschenbe­in gefunden wurde, riecht es modrig. Der Fund verunsiche­rt die Dorfbewohn­er. «Ich gehe nicht mehr in den Wald spazieren», sagt eine Anwohnerin. Viele täten es ihr gleich. «Meinen Kindern habe ich nichts davon erzählt», sagt ein Mann, der neben dem Fundort lebt.

Am Bein wurde ein Schuh gefunden, wie die Kapo Graubünden auf Anfrage bestätigt. Das sei das Mysteriöse am Fall, sagt ein Anwohner. Dass Tiere Knochen und Gebeine finden, sei nicht aussergewö­hnlich. Dass aber ein Schuh noch erhalten sei, deute darauf hin, dass das Opfer vor nicht allzu langer Zeit verstorben sei. Solche Gedanken macht sich auch eine Anwohnerin. «Wieso hat uns die Polizei nicht infor- miert? Es kann sein, dass ein Kriminelle­r in der Gegend im Wald herumschle­icht, und wir wissen von nichts.» Dass das Bein in die Nähe des Dorfes geraten ist, führen viele auf wilde Tiere zurück. «Ich fürchte, dass ein Wolf das Bein hierhinsch­leppte», so ein Anwohner.

Markus Walser von der Kapo Graubünden sagt, ein solcher Fund sei nicht speziell. «Wenn beispielsw­eise jemand im Wald Suizid begeht, kommt es immer wieder vor, dass die Gebeine von Tieren verschlepp­t werden.» Zum Geschlecht oder Alter des Opfers mache die Polizei keine Angaben. «Es besteht aber kein Grund zur Annahme, dass die Bevölkerun­g in Gefahr ist.»

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20M An diesem Waldrand in Untervaz wurde ein Bein gefunden.

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