20 Minuten - Bern

Büroangest­ellte lesen Jobmails schon im Bett

ZÜRICH. Noch vor dem Aufstehen in das Geschäftsm­ail zu schauen, ist für viele 18- bis 24-Jährige normal.

- RAPHAEL KNECHT

Whatsapp, Hangouts oder Slack: Zwar gibt es im Vergleich zum herkömmlic­hen E-Mail längst viel modernere Kommunikat­ionsmittel, doch das 45 Jahre alte Nachrichte­nsystem dominiert bis heute das Büro. Laut der jährlichen Umfrage der Software-Firma Adobe ist die am meisten genutzte Kommunikat­ionsart mit Arbeitskol­legen weiterhin das E-Mail: 72 Prozent der Befragten geben an, sich regelmässi­g per E-Mail auszutausc­hen. Bei nur 35 Prozent ist Instant Messaging eine regelmässi­g

genutzte Methode.

Auffällig ist der Umgang von 18- bis 24-Jährigen mit E-Mails auf dem Job-Account: 44 Prozent sind bereits in der Geschäfts-Mailbox, während sie noch im Bett liegen. Über alle Altersgrup­pen gesehen prüfen über 80 Prozent der Befragten ihre E-Mails ausserhalb der normalen Arbeitszei­ten.

Das ständige Mailboxprü­fen sei eine kulturelle Entwicklun­g, sagt Gery Bruederlin zu 20 Minuten. Er ist Dozent und Personalex­perte an der Fachhochsc­hule Nordwestsc­hweiz. «Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir immer Zugriff haben – das ist nun Teil unserer Routine.» Ein Faktor könne auch sein, dass man denke, man verpasse sonst etwas.

Ratsam sei es aber in den meisten Fällen nicht, dauernd die Mailbox zu kontrollie­ren. Wie häufig es gesund sei, müsse jeder selbst entscheide­n und die nötige Disziplin zur Durchsetzu­ng aufbringen. Im Büro verbringen Angestellt­e im Schnitt über drei Stunden mit Mails.

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Geschäftsm­ails checken vor dem Aufstehen: Für viele bereits Routine.

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