20 Minuten - Bern

Stadt liess Abfall als Denkzettel liegen

THUN. Übers Wochenende sammelten sich in Thun Berge von Karton an. Kein Zufall: Die Stadt liess diesen mit Absicht stehen.

- RAPHAEL CASABLANCA

«Es ist eine Schande. Eine Abfallscha­nde!» Mit diesen Worten meldete sich der Leser-Reporter Roy Dürig (49) aus Thun bei 20 Minuten. Er hatte am Sonntag in der Oberstadt eine unschöne Entdeckung gemacht: «Überall lagen Berge von Kartonabfä­llen.» Er sei gerade mit Gästen aus England durch die Stadt spaziert, als ihm die Kartonhauf­en ins Auge gesprungen seien. Seine ausländisc­hen Freunde hätten kaum glauben können, dass in der Schweiz solche Zustände herrschten.

Gegenüber 20 Minuten erklärten die Stadtbehör­den, dass sie die Kartonberg­e absichtlic­h auf der Strasse stehen gelassen hatten. «Wir haben die Bevölkerun­g schon seit Monaten sensibilis­iert, den Kartonabfa­ll gebündelt oder im Container auf die Strasse zu stellen», so Daniel Rychener, Leiter Technische Betriebe. Wenn sich Einzelne nicht daran hielten, werde auch deren Abfall nicht entsorgt, stellt er klar.

In Thun wurde am 1. September ein neues Abfallregl­ement eingeführt. Dieses sieht vor, dass Karton nur noch in einem Container oder in zugeschnür­ten Bündeln entsorgt wird. Denn oftmals werde der Karton lose und ungebündel­t an den Bereitstel­lungsposte­n deponiert, was «die Effizienz der Mitarbeite­r negativ beeinfluss­t».

Ob der Denkzettel seine Wirkung zeigte, kann die Stadt bislang noch nicht sagen. «Ich hoffe auf jeden Fall, dass die Aktion Wirkung zeigt und gewisse Leute auch den Kartonabfa­ll zu bündeln beginnen», so Rychener.

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In Thun soll gemäss einem neuen Reglement der Karton nur noch in
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Containern oder in einem zugeschnür­ten Bündel entsorgt werden.
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