Elche müssen zwischen Sex und T d ent h den
MISSOULA. Wollen Elche zur Paarungszeit beeindrucken, müssen sie ihr altes Geweih frühzeitig abwerfen. Doch das bringt Probleme.
So schön das Geweih von Elchbullen auch ist, es beschert ihnen Schwierigkeiten. Das berichten Forscher der University of Montana im Fachjournal «Nature Ecology & Evolution».
Das Team um Matthew C. Metz hatte 13 Jahre lang Bullen im Yellowstone-Nationalpark beobachtet und festgestellt, dass Elchgeweihe eine Doppelfunktion erfüllen, was für Probleme sorgt. Um in der Paarungszeit Rivalen in die Schranken zu weisen und beim Weibchen punkten zu können, brauchen die Bullen ein imposantes Geweih. Ein solches bekommen sie aber nur, wenn sie ihr altes nach vollzogener Paarung möglichst schnell abwerfen.
Wird die Krone aber früh abgestossen, stürzen sich laut der Studie deutlich mehr Wölfe auf die geweihlosen Bullen und ihre Gruppen. Konkret beobachteten die Forscher, dass Elchherden, in denen sich mindestens ein Tier ohne Geweih befand, zehnmal häufiger von Wölfen angegriffen wurden.
Die Forscher interpretieren diese neue Erkenntnis als Zeichen dafür, dass das Geweih der Tiere nicht nur als Waffe im Konkurrenzkampf um einen geeigneten Sexualpartner dient, sondern auch zur Abschreckung von Raubtieren. Das würde bedeuten, dass Elche – wie viele andere Tierarten auch – den besten Kompromiss aus Fortpflanzungsund Überlebenschancen finden müssten.