Krise spitzt sich zu: Der HCD sitzt in der Del-Curto-Falle
DAVOS. Der HC Davos fällt immer tiefer. Und das Unvorstellbare scheint allmählich vorstellbar.
Durch die beiden Pleiten am Wochenende gegen Lugano (2:5 und 1:6) spitzt sich die Krise beim Rekordmeister weiter zu. Es ist für die Bündner bereits die sechste Niederlage in Folge, und der Rückstand auf den Strich ist damit auf elf Punkte angewachsen. Klar ist: Bei jedem anderen Club mit Ambitionen würde nun der Trainer gewechselt. Doch dieser heisst beim HCD seit 22 Jahren Arno Del Curto. Der 62-Jährige ist als sechsfacher Meister der grösste Schweizer Trainer aller Zeiten. Eine Ikone. Vereinspräsident Gaudenz Domenig betonte in dieser Zeitung aber schon Anfang Oktober, dass Del Curto trotzdem «kein Heiligtum» sei. Nach der Niederlage vom Samstag liess er sich von SRF so zitieren: «Im Moment sind wir nicht daran, einen neuen Trainer zu suchen, das ist ganz klar. Aber diese Fragen stellen sich natürlich.»
Der HCD muss jedoch enorm vorsichtig sein. Domenig macht sich zum Buhmann, wenn der Abschied von Del Curto nicht würdevoll erfolgt – wann auch immer. Eine weitere Gefahr: Die Absetzung des «ewigen Arno» könnte innerhalb des Teams einen derartigen Schock auslösen, dass die sportliche Lage noch verworrener wird. Spieler wie Dino Wieser, Corvi, Paschoud oder Heldner kennen auf Profi-Vereinsebene nichts anderes als die Sprache Del Curtos. Auch nicht zu unterschätzen: Den charismatischen Engadiner in Davos zu beerben, ist alles andere als ein Traumjob. Derjenige Trainer, der sich das antut, ist entweder enorm mutig oder verzweifelt. Der HCD sitzt in der Del-Curto-Falle. Und schon morgen steht der nächste Krisengipfel gegen die Lakers an.
1. Biel
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10. Lugano
11. Davos
12. Lakers ZSC Lions – Lakers Biel – Ambri Servette – Lausanne Lakers – Davos Lugano – Bern
SCL Tigers – ZSC Lions Zug – Fribourg