30 Tonnen Rüebli sollten vernichtet werden
ZÜRICH. Ein Bauer fand keinen Käufer für seine Rüebli – weil sie zu gross sind. Ein Verein startet eine Rettungsaktion.
«Jeden Tag werden in der Schweiz tonnenweise Rüebli vernichtet, weil sie nicht der Norm entsprechen. Hier stehen wir auf einem solchen Feld: 30 Tonnen farbige Rüebli, die gar nie in den Verkauf gelangen sollten», sagt Dominik Waser vom Verein Grassrooted in einem Facebook-Video. Bis gestern wurde es über 190000-mal angeschaut. Laut Waser hat der Bauer aus dem Zürcher Weinland keinen Abnehmer gefunden, weil die Rüebli nicht in die üblichen Kartonverpackungen passen. «Es gibt ein Überangebot, akzentuiert durch den schönen Sommer.»
Der Bauer habe die Rüebli unter die Erde pflügen wollen. «Sie sind einwandfrei, auch nicht holzig.» 25 Tonnen sollen nun zu Saft verarbeitet werden. Fünf Tonnen will der Verein am Samstag in Zürich verkaufen. Waser sagt, er wolle nicht mit dem Finger auf die Detailhändler zeigen, sondern ein Zeichen gegen Food-Waste setzen.
Matija Nuic vom Gemüseproduzenten-Verband weiss nicht, wie viele Rüebli in der Schweiz nicht geerntet werden. «Wir empfehlen den Produzen- ten, die Übernahme der Produkte im Voraus zu sichern.» Wenn die Mengen und Qualität der Planung entsprechen, sollte es keine Probleme geben. «Kommt es aber zu Abwei- chungen, stellt sich die Frage, ob der ursprünglich vorgesehene Abnehmer einen Verwendungszweck hat.» Zu grosse Karotten etwa können nicht in den Frischkonsum.