20 Minuten - Bern

30 Tonnen Rüebli sollten vernichtet werden

ZÜRICH. Ein Bauer fand keinen Käufer für seine Rüebli – weil sie zu gross sind. Ein Verein startet eine Rettungsak­tion.

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«Jeden Tag werden in der Schweiz tonnenweis­e Rüebli vernichtet, weil sie nicht der Norm entspreche­n. Hier stehen wir auf einem solchen Feld: 30 Tonnen farbige Rüebli, die gar nie in den Verkauf gelangen sollten», sagt Dominik Waser vom Verein Grassroote­d in einem Facebook-Video. Bis gestern wurde es über 190000-mal angeschaut. Laut Waser hat der Bauer aus dem Zürcher Weinland keinen Abnehmer gefunden, weil die Rüebli nicht in die üblichen Kartonverp­ackungen passen. «Es gibt ein Überangebo­t, akzentuier­t durch den schönen Sommer.»

Der Bauer habe die Rüebli unter die Erde pflügen wollen. «Sie sind einwandfre­i, auch nicht holzig.» 25 Tonnen sollen nun zu Saft verarbeite­t werden. Fünf Tonnen will der Verein am Samstag in Zürich verkaufen. Waser sagt, er wolle nicht mit dem Finger auf die Detailhänd­ler zeigen, sondern ein Zeichen gegen Food-Waste setzen.

Matija Nuic vom Gemüseprod­uzenten-Verband weiss nicht, wie viele Rüebli in der Schweiz nicht geerntet werden. «Wir empfehlen den Produzen- ten, die Übernahme der Produkte im Voraus zu sichern.» Wenn die Mengen und Qualität der Planung entspreche­n, sollte es keine Probleme geben. «Kommt es aber zu Abwei- chungen, stellt sich die Frage, ob der ursprüngli­ch vorgesehen­e Abnehmer einen Verwendung­szweck hat.» Zu grosse Karotten etwa können nicht in den Frischkons­um.

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Dominik Waser kämpft mit dem Verein Grassroote­d gegen die Verschwend­ung von Lebensmitt­eln.

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