20 Minuten - Bern

«Extremismu­s hat in unserer Gesellscha­ft keinen Platz»

ZÜRICH. Ein Teil der Jugendlich­en in der Schweiz stimmt extremisti­schen Ideologien zu. Politiker wollen diese mit unterschie­dlichen Rezepten bekämpfen.

- QENDRESA LLUGIQI

Die Resultate der neuen Extremismu­s-Studie der ZHAW zeigen, dass Jugendlich­e in der Schweiz mit islamistis­chen, links- oder rechtsexst­remistisch­en Ideologien liebäugeln (siehe links).

«Extremismu­s hat in unserer Gesellscha­ft keinen Platz und muss bekämpft werden», so GLP-Nationalra­t Beat Flach. Laut ihm müssen mehrere Stellen an einem Strang ziehen – auch Vorbilder wie Sportler: «Was bringt es, wenn wir Politiker gegen Hooligans wettern, die Polizisten angreifen, und die Sportler schweigen?»

Auch sollten Lehrer auf neue Herausford­erungen vorbereite­t werden, beispielsw­eise auf die Funktionsw­eise von Bubbles im Inter- net, in denen oftmals «extremisti­sche Ideologien verbreitet werden», und deren Wirkung auf Kinder. Gemäss Juso-Vizepräsid­ent Lewin Lempert gibt es verschiede­ne Arten, sich zu radikalisi­eren. «Wer keinen Job findet, kann etwa den Migranten die Schuld geben, schlägt Scheiben einer Grossbank ein oder er flüchtet in religiösen Fanatismus.» Solches liesse sich durch die Stärkung des Staatskund­e- sowie des Geschichts- unterricht­s verhindern.

Auch persönlich­e Erfahrunge­n spielen laut SVP-Nationalra­t Lukas Reimann bei der Entwicklun­g von extremisti­schen Ideologien eine Rolle. Er spricht sich für mehr Berührungs­punkte aus, beispielsw­eise durch Projekte wie Likrat: «Jüdische Jugendlich­e gehen in Schulklass­en und tauschen sich direkt mit den Schülern aus. Vielleicht sollten das auch die Christen und die Muslime machen.» Der persönlich­e

Kontakt könne viel bewirken.

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