«Extremismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz»
ZÜRICH. Ein Teil der Jugendlichen in der Schweiz stimmt extremistischen Ideologien zu. Politiker wollen diese mit unterschiedlichen Rezepten bekämpfen.
Die Resultate der neuen Extremismus-Studie der ZHAW zeigen, dass Jugendliche in der Schweiz mit islamistischen, links- oder rechtsexstremistischen Ideologien liebäugeln (siehe links).
«Extremismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz und muss bekämpft werden», so GLP-Nationalrat Beat Flach. Laut ihm müssen mehrere Stellen an einem Strang ziehen – auch Vorbilder wie Sportler: «Was bringt es, wenn wir Politiker gegen Hooligans wettern, die Polizisten angreifen, und die Sportler schweigen?»
Auch sollten Lehrer auf neue Herausforderungen vorbereitet werden, beispielsweise auf die Funktionsweise von Bubbles im Inter- net, in denen oftmals «extremistische Ideologien verbreitet werden», und deren Wirkung auf Kinder. Gemäss Juso-Vizepräsident Lewin Lempert gibt es verschiedene Arten, sich zu radikalisieren. «Wer keinen Job findet, kann etwa den Migranten die Schuld geben, schlägt Scheiben einer Grossbank ein oder er flüchtet in religiösen Fanatismus.» Solches liesse sich durch die Stärkung des Staatskunde- sowie des Geschichts- unterrichts verhindern.
Auch persönliche Erfahrungen spielen laut SVP-Nationalrat Lukas Reimann bei der Entwicklung von extremistischen Ideologien eine Rolle. Er spricht sich für mehr Berührungspunkte aus, beispielsweise durch Projekte wie Likrat: «Jüdische Jugendliche gehen in Schulklassen und tauschen sich direkt mit den Schülern aus. Vielleicht sollten das auch die Christen und die Muslime machen.» Der persönliche
Kontakt könne viel bewirken.