20 Minuten - Bern

«Wir suchen den Dialog mit den Randständi­gen»

BERN. Seit Jahren häufen sich Meldungen über Randständi­ge oder trinkende Jugendlich­e am Bahnhof Bern. Mit dem Café Florian soll dort nun bald ein neuer Wind wehen.

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Viele Pendler kennen die Problemati­k: Kommt man die Rolltreppe hoch und möchte den Bahnhofpla­tz überqueren, begegnet man rauchenden, trinkenden und johlenden Menschen. Auch Alkoholike­r oder Drogenabhä­ngige sind oft anzutreffe­n. Die Confiserie-Kette Sprüngli gab im März bekannt, den Standort ins Bahnhofsin­nere zu verlegen.

Ab morgen versucht nun mit dem Florian ein neues Café sein Glück beim Hotspot. Geschäftsl­eiter Thierry Fuhrer: «Die letzten Arbeiten laufen, und wir sind zuversicht­lich, dass wir zum Wochenende eröffnen können.» Die Problemati­k vor Ort sei ihm bewusst. «Genau deshalb war es uns während der Planungs- und Bauphase sehr wichtig, alle Personen und Parteien in unser Projekt einzubezie­hen.» Randständi­ge hätten sich interessie­rt nach dem Lokal erkundigt. Fuhrer: «Wir haben ihnen klargemach­t, dass es ein Miteinande­r sein soll. Unser Projekt hat nicht die Absicht, die Leute zu vertreiben.» Das Florian habe sich für öffentlich­e Sitzmöglic­hkeiten ohne Konsumzwan­g eingesetzt. Ein Mann vor Ort sagt aber: «Solange man in einer Beiz fünf Franken oder mehr für ein Bier bezahlen muss und eines bei Coop weniger als einen Franken kostet, wird es weiterhin Personen beim Bahnhofsei­ngang geben.»

Das Florian selbst lockt etwa mit edlem Kaffee und Spezialitä­ten aus der ganzen Welt. Im Sommer soll es 60 Aussenplät­ze haben.

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Das Café Florian am Bahnhof öffnet morgen. Video: Das Florian-Konzept auf 20minuten.ch

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