Black Friday: Vorsicht vor falschen Rabatten
ZÜRICH. Schnäppchen oder Lockvogelangebot? Händler haben für den Black Friday viele Tricks auf Lager.
ZÜRICH. Rote Rabattschilder, Sale-Countdowns und stündliche Sonderaktionen: Detail- und Onlinehändler überbieten sich diese Woche mit Spezialangeboten. Doch nicht jeder Rabatt ist auch ein Schnäppchen. Bei vielen Deals ist ein Vergleichspreis angegeben, der gar nicht dem Marktpreis entspricht. Leute fallen trotzdem drauf rein, wie ein Experte sagt.
Mit riesigen Rabatten, Countdowns und neuen Aktionen im Stundentakt überbieten sich Händler in der Black-FridayWoche mit Angeboten. Experten mahnen zur Vorsicht: Nicht alle Rabatte sind Schnäppchen. So tricksen die Händler:
• Preisvergleich
Händler geben bei der Aktion Vergleichspreise an. Das nennt sich Ankereffekt, wie Christian Weibel von der Hochschule Luzern (siehe Interview unten) zu 20 Minuten sagt. «Experimente haben gezeigt, dass der Ankerpreis völlig willkürlich gewählt sein kann», so Weibel. Konsumenten würden sich trotzdem daran orientieren.
• Tiefpreisgarantie
Falls der Kunde den Artikel nach dem Kauf irgendwo güns- tiger findet, erstattet der Händler ihm die Differenz. Kunden würden annehmen, dass es der beste Preis sein muss, und das gar nicht überprüfen, sagt Tilman Slembeck, Wirtschaftsprofessor an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, zu 20 Minuten.
• Zeitdruck
Warnungen wie «Deal endet in einer Stunde» verlocken Konsumenten, impulsiv zuzugreifen. Davon sollen sich Kunden nicht beeinflussen lassen und vor dem Kauf unbedingt einen Preisvergleich machen, allenfalls noch vor Ort per Handy, sagt Julian Zrotz von Blackfridaydeals.ch zu 20 Minuten. • Markierungen
Ausser Rabattschildern sind Produkte auch mit allen möglichen anderen Labels markiert – diese Woche etwa mit BlackFriday-Stickers. Doch das bedeutet nicht, dass es Sonderangebote sind oder dass man auch tatsächlich spart.