«Die Zahnlücke verleiht Z’graggen einen gewissen Charme»
BERN. Heidi Z’graggen ist die bisher unbekannteste Bundesratskandidatin. Laut Experten punktet sie mit Natürlichkeit.
Heidi Z’graggen ist die grosse Unbekannte im Rennen um den CVP-Sitz im Bundesrat. Auf der nationalen Politbühne macht sie laut Kommunikationsexperte
Mar- cus Knill bisher eine gute Figur: «Ich habe sie etwa in Interviews und bei akademischen Anlässen genauer analysiert. Z’graggen hat ein Redetalent und eine einfache, volksnahe Sprache.» Auch ihre kleine Zahnlücke – die sie etwa mit Schauspieler Elijah Wood gemeinsam hat – mache sie sehr sympathisch. «Sie ist eine kleine Imperfektion, die Z’graggen einen gewissen Charme verleiht. Sie hat sie nicht korrigieren lassen, das zeigt, dass sie zu sich selbst steht und nicht eitel, sondern bodenständig ist.» Ihre natürliche Art könnte der Urner Regierungsrätin gar den Wahlsieg bringen.
Für Imageberaterin Claudia Kammermann tritt Z’graggen selbstsicher auf. «Ihre Zahnlücke unterstreicht ihre natürliche Art.» An bessere Wahlchancen glaubt Kammermann allerdings nicht. «Ich hoffe, das Parlament entscheidet anhand von fachlichen und politischen Kriterien. Man sollte heutzutage so weit sein, dass man Frauen in der Öffentlichkeit nicht mehr über Äusserlichkeiten definiert.»
In der Heimat nimmt man Z’graggen als seriöse Schafferin wahr. «Sie ist in Sitzungen im- mer sehr gut vorbereitet», sagt der ehemalige SP-Landrat David Imhof. Zu Z’graggens Zahnlücke will Imhof nichts sagen. «Ich kommentiere das Aussehen anderer Personen nicht, aber bodenständig ist sie auf jeden Fall.»
Z’graggen selbst will sich zum Thema Zahnlücke «aufgrund einer Flut von Anfragen» nicht äussern. «Wir bitten Sie um Verständnis, dass derzeit politisch relevante Themen im Vordergrund stehen», so Sprecher Adrian Zurfluh.