20 Minuten - Bern

Was Petkovic alles richtig gemacht hat

ZÜRICH. Der Nati-Trainer musste seit Amtsantrit­t oft Kritik einstecken. Dabei geht manchmal vergessen, welche Qualitäten er hat.

- EVA TEDESCO

Das 5:2 gegen Belgien war auch für Vladimir Petkovic ein Meilenstei­n. Der grandiose Match lieferte den endgültige­n Beweis, dass der Tessiner die Nati weiterbrin­gt. Es gibt einiges, was ihm in seiner vierjährig­en Amtszeit vorgeworfe­n worden ist, manches zu Recht, manches nicht. Aber er hat eben auch vieles richtig gemacht.

• Petkovic schreckt nicht davor zurück, Routiniers infrage zu stellen und den Konkurrenz­kampf anzukurbel­n. 55 Spieler bekamen vom 55-Jährigen schon ein Aufgebot, 49 hat er eingesetzt. Acht Spieler debütierte­n allein 2018.

• Gleichzeit­ig hält der Selektio- när an verdienten Nationalsp­ielern fest, wenn er überzeugt ist, dass sie dem Team weiterhelf­en können. Das beste Beispiel dafür ist Haris Seferovic, der das Vertrauen des Trainers zuletzt mit drei Toren gegen Belgien zurückzahl­te.

• Der frühere Sozialarbe­iter schaffte es vor der EM 2016, den «Balkan-Graben» zuzuschütt­en. «Ich habe die schonungsl­ose Reflexion provoziert», sagte er damals. Die Grüppchenb­ildung war bald einmal Geschichte, stattdesse­n wuchs die Nati zu einer verschwore­nen Einheit zusammen.

• Petkovic verpasste der Mannschaft einen optimistis­chen Anstrich. Spielte die Schweiz unter Ottmar Hitzfeld, um nicht zu verlieren, spielt sie inzwischen, um zu gewinnen.

• Der Trainer steht auch für taktische Flexibilit­ät. Er hat die Dreierkett­e eingeführt, dank der die Nati vertikaler und schneller spielt. Gegen Belgien brachte die Umstellung von der Vierer- auf die Dreierabwe­hr nach dem 0:2 die Wende.

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KEY Am Ball: Vladimir Petkovic.

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