Was Petkovic alles richtig gemacht hat
ZÜRICH. Der Nati-Trainer musste seit Amtsantritt oft Kritik einstecken. Dabei geht manchmal vergessen, welche Qualitäten er hat.
Das 5:2 gegen Belgien war auch für Vladimir Petkovic ein Meilenstein. Der grandiose Match lieferte den endgültigen Beweis, dass der Tessiner die Nati weiterbringt. Es gibt einiges, was ihm in seiner vierjährigen Amtszeit vorgeworfen worden ist, manches zu Recht, manches nicht. Aber er hat eben auch vieles richtig gemacht.
• Petkovic schreckt nicht davor zurück, Routiniers infrage zu stellen und den Konkurrenzkampf anzukurbeln. 55 Spieler bekamen vom 55-Jährigen schon ein Aufgebot, 49 hat er eingesetzt. Acht Spieler debütierten allein 2018.
• Gleichzeitig hält der Selektio- när an verdienten Nationalspielern fest, wenn er überzeugt ist, dass sie dem Team weiterhelfen können. Das beste Beispiel dafür ist Haris Seferovic, der das Vertrauen des Trainers zuletzt mit drei Toren gegen Belgien zurückzahlte.
• Der frühere Sozialarbeiter schaffte es vor der EM 2016, den «Balkan-Graben» zuzuschütten. «Ich habe die schonungslose Reflexion provoziert», sagte er damals. Die Grüppchenbildung war bald einmal Geschichte, stattdessen wuchs die Nati zu einer verschworenen Einheit zusammen.
• Petkovic verpasste der Mannschaft einen optimistischen Anstrich. Spielte die Schweiz unter Ottmar Hitzfeld, um nicht zu verlieren, spielt sie inzwischen, um zu gewinnen.
• Der Trainer steht auch für taktische Flexibilität. Er hat die Dreierkette eingeführt, dank der die Nati vertikaler und schneller spielt. Gegen Belgien brachte die Umstellung von der Vierer- auf die Dreierabwehr nach dem 0:2 die Wende.