Der gelbe Protest weitet sich aus
PARIS. Nach den Gelbwesten gehen nun Schüler und Bauern auf die Strasse. Alles wegen einer simplen Petition.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gerät durch die Protestbewegung immer stärker unter Druck: Gestern kün- digte die Agrargewerkschaft FDSEA an, dass auch die Bauern nächste Woche gegen ein «Bauern-Bashing» durch die Regierung demonstrieren wollen. Für heute kündigten zudem Schülervertreter eine landesweite Mobilmachung gegen die Reform von Matur und Hochschulzugang an. Nach einer neuen Umfrage unterstüt- zen weiter mehr als 70 Prozent der Franzosen die Gelbwesten, die unter anderem gegen hohe Steuern protestieren.
Wer löste die GelbwestenBewegung aus? Angefangen hat alles mit einer Online-Petition, mit der Priscilla Ludosky «ein Absenken der Benzinpreise an der Tankstelle» forderte, wie die «Tages- schau» berichtet. Die Petition mündete in die Proteste, die seit drei Wochen anhalten. Mittlerweile ist Ludosky eine der Sprecherinnen der Bewegung.
Haben die Proteste etwas erreicht?
Ja. Die Regierung hat angekündigt, die geplante Anhebung der Ökosteuer auf Diesel und Benzin um sechs Monate zu verschieben. Zudem sollen die staatlich regulierten Stromund Gaspreise über den Winter stabil bleiben.
Sind die Gelbwesten damit zufrieden?
Nein. Für Samstag haben sie zu neuen Protesten in Paris aufgerufen – unter anderem vor Macrons Amtssitz.