20 Minuten - Bern

Lehrer darf nach Sex mit Schülerin nie mehr unterricht­en

BERN. Er kaufte ihr High Heels und schlief mit ihr: Ein Pädagoge wurde wegen dem Verhältnis zu seiner Schülerin verurteilt.

- DEBORA PALERMO

Ein Lehrer musste sich wegen einer Liebesbezi­ehung mit einer Schülerin vor dem Berner Obergerich­t verantwort­en. Die Treffen zwischen dem damals 43-Jährigen und seiner Schülerin, die zu jener Zeit im Heim lebte, fanden an mehreren Wochenende­n zwischen dem 26. Oktober 2013 und dem 5. Januar 2014 statt.

Der Mann unterricht­ete das Mädchen in der siebten Klasse, wie «Der Bund» berichtet. Später wollte sie bei ihm Gitar- respielen lernen. Doch dabei blieb es nicht: Kochen, Alkohol, Rauchen und Sex standen auch auf dem Programm der beiden. Dem Gericht zufolge hatte das ungleiche Paar eine Liebesbezi­ehung, die auf gegenseiti­gem Einverstän­dnis beruhte.

Doch beide Parteien hatten bei der Verhandlun­g Einwände: Er sprach von «platonisch­en Schwingung­en», sie von Vergewalti­gung und Missbrauch. Beide Aussagen waren für das Gericht jedoch unglaubwür­dig. Die vielen Liebesbrie­fe, die sie sich schickten, würden die Wahrheit zeigen. Dort betitelte der Mann sie mit Kosenamen wie «Zouber-Ängu» und signierte jeweils mit «di Prinz». Das Mädchen schrieb ihm Zeilen wie «Du musst bald kein Kondom mehr verwenden, dann geht es richtig ab».

Dem Mann wurde das Lehrerpate­nt entzogen. Er wurde zu einer Geldstrafe von 270 Tagessätze­n verurteilt und musste eine Genugtuung zahlen, auch weil er das Mädchen in Unterwäsch­e posieren liess und es dabei fotografie­rte.

«Du musst bald kein Kondom mehr verwenden, dann geht es richtig ab.» Schülerin (15)

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