Ein trauriger Rekord für Amerika ist in Griffnähe
WASHINGTON. Morgen Samstag ist der von Donald Trump ausgelöste Shutdown der längste in der Geschichte Amerikas.
Seit dem 21. Dezember, also seit 21 Tagen, befinden sich die USA im teilweisen Regierungsstillstand. Auslöser ist der Haushaltsstreit um den Bau der Grenzmauer zu Mexiko. Unter Präsident Bill Clinton kam es 1995 zum bislang längsten Shutdown, der jedoch nach 21 Tagen beendet wurde.
• Wie bekommen die Bürger den Shutdown zu spüren?
Je länger der Shutdown andauert, desto deutlicher werden die Folgen: In Washington hat beispielsweise das Standesamt geschlossen, weshalb Trauungen nicht vorgenommen werden können. Der Joshua-Tree-Nationalpark schloss gestern vorübergehend seine Pforten, nachdem sich aufgrund von fehlenden Arbeits- kräften Müll angesammelt hatte und die Toiletten verstopft waren. Landesweit schliessen Museen, und selbst das Steuer- amt IRS hat seine Arbeit niedergelegt.
• Wie viele Angestellte sind direkt betroffen? Vom aktuellen Shutdown sind 800 000 Staatsangestellte direkt betroffen. Ihnen wird vorübergehend kein Lohn aus-
bezahlt. Die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter wurde in den Zwangsurlaub geschickt.
• Hat das Auswirkungen auf die Wirtschaft der USA?
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat bei vergangenen Shutdowns geschätzt, dass jeder Tag Schäden in Milliardenhöhe anrichtet.
• Wie lange bleibt Amerika im Shutdown?
Ein Ende ist nicht in Sicht, nachdem Trump am Mittwoch eine Sitzung mit Spitzenvertretern der oppositionellen Demokraten abrupt abgebrochen hat. Gemäss «Washington Post» könnte der Shutdown noch Monate dauern.