Gletscherschmelze soll Energiegesetz befeuern
GRINDELWALD. SP- Nationalrätin Nadine Masshardt wirbt mit dem Gletscherschwund für das neue Energiegesetz. Ein Foto aus ihrer Kindheit hat sie erschüttert.
Nirgends ist die Klimaerwärmung hierzulande besser ersichtlich als am Rückgang der Gletscher. Seit 1850 ist nachweislich die Hälfte ihrer Fläche geschmolzen. Vor allem seit Mitte der 1980er-Jahre ist der Schwund rapide. Das wurde jüngst auch Nadine Masshardt (34), Berner SP-Nationalrätin und Co-Präsidentin des WWF Bern, schmerzlich in Erinnerung gerufen. Auf Twitter veröffentlichte die Politikerin ein Bild, das sie Ende der 80er-Jahre als vierjährigen Knirps zusammen mit ihrer Mutter zeigt. Im Hintergrund zu sehen ist der obere Grindelwaldgletscher, der damals bis tief hinunter ins Tal reichte.
«Was können wir tun, damit unsere Kinder Gletscher dereinst überhaupt noch sehen können?», schreibt Masshardt zum Foto. Letzten Juli habe sie eine Wanderung zur Glecksteinhütte unternommen, auf der man über weite Strecken auf den Gletscher hinunterblicken könne. «Ich war entsetzt, wie weit er sich im Vergleich zu meinen Kind- heitserinnerungen zurückgebildet hat», sagt Masshardt zu 20 Minuten. Für sie ist klar: «Ja stimmen zum revidierten Berner Energiegesetz.» (Siehe Box)
Allerdings werden die Schweizer Gletscher auch mit rigorosen Klimaschutz-Massnahmen weiter rasant zurückgehen. Der Grund sind laut Glaziologe Matthias Huss die langen Reaktionszeiten von Klima und Gletschern. Für kleinere Gletscher sei der Zug bereits abgefahren.