Wer sich im Unterricht bewegt, lernt deutlich mehr
WIEN. Still sitzen, zuhören, mitschreiben: So müssen sich Schüler normalerweise in der Schule verhalten. Klug ist das nicht.
Nicht nur in der Freizeit, auch während des Unterrichts sollten sich Schüler mehr bewegen. Davon würden sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig profitieren. Das berichten Forscher der Uni Wien. Das Team um Otmar Weiss hatte untersucht, inwieweit junge Menschen von psychomotorischen Übungen im Unterricht profitieren. Darunter fällt etwa das Ablaufen von Buchstaben.
Die Sportwissenschaftler verglichen unter anderem die Lernerfolge von Klassen, in denen entsprechende Übungen absolviert wurden, mit jenen, die klassischem Unterricht folgten. Dabei zeigte sich, dass Bewegung im Klassenzimmer tatsächlich etwas bringt. So hätten die Kinder «eindeutig Vorteile gegenüber den anderen Kindern» gehabt, die diese Möglichkeit nicht bekommen hätten, so Weiss gegenüber Science.orf.at.
Konkret hätten sie sich Neues besser merken können und seien generell interessierter wie auch motivierter gewesen. Zudem sei die Stimmung unter den Schü lern, aber auch zwischen Schüler und Lehrperson besser gewesen. Der Grund? «Wenn man die Bedürfnisse von Kindern respektiert – und dazu gehört ihr Bewegungsdrang – verändert sich auch die Be ziehung zwischen Lehrenden und Kindern», erklärt Weiss in einer Mitteilung. Möglicherweise sei es an der Zeit, das gegenwärtige Schulsystem zu überdenken.