Paare streiten nach Trennung um Haustiere
ZÜRICH. Bei Scheidungen gibt es oft Streit, wer das Haustier behalten darf. Immer mehr Tierhalter machen darum Verträge.
KONTROVERS Alleiniges oder geteiltes Sorgerecht? Bei Scheidungen werden laut der britischen Zeitung «Daily Mail» Haustiere immer öfter zum Streitpunkt. Gemäss einer Studie eines britischen Hundeversicherers kam es 2018 bei knapp 30 000 Scheidungen zu Streitigkeiten um Haustiere. Um solche zu vermeiden, vereinbaren Paare zunehmend spezielle Haustierverträge, sogenannte «petnups » – auch in der Schweiz.
«Immer mehr Paare regeln das Tiersorgerecht vertraglich. Darin halten sie etwa die Besuchszeiten, die Kosten und die Haftung fest», sagt Antoine F. Goetschel vom Verein Global Animal Law. Michelle Richner, Juristin bei der Stiftung für das Tier im Recht, befürwortet das: «Es lohnt sich, sich bei der gemeinsamen Anschaffung zu überlegen, was im Trennungsfall mit dem Haustier passieren soll.»
Wie wichtig eine Vereinbarung ist, verdeutlicht Ernst Krüsi vom Berufsverband tierpsychologischer Berater und Leiter des Tierheims Easy in Winkel ZH: «In Tierheimen gibt es viele Scheidungshunde.» Ein zuvor vereinbartes geteiltes oder alleiniges Sorgerecht verhindere, dass Hunde weggegeben werden müssten. «Generell können Hunde eine Scheidung gut wegstecken», so Krüsi. Für das Tier sei es sicher besser, im gewohnten Umfeld bleiben zu können, anstatt im Heim zu landen. «Denn in diesem Fall verliert es auf einen Schlag alle Bezugspersonen.»