Rekrut stirbt während Fahrschule auf Sustenpass – wegen Sekundenschlaf?
INNERTKIRCHEN. Gestern ereignete sich auf dem Susten ein Unfall mit einem Militärfahrzeug. Ein Rekrut kam ums Leben.
Zwei Rekruten der Richtstrahlschule 62 waren gestern im Rahmen einer kollektiven Fahrschule unterwegs. Dabei wird im Umgang mit militärischen Fahrzeugen geschult. Die Rekruten, die sich in der siebten Woche der Rekrutenschule befanden, waren beide im Besitz eines Führerausweises. Auf dem Sustenpass kam das Fahrzeug von der Strasse ab und stürzte hundert Meter in die Tiefe, wie Armeesprecher Daniel Reist 20 Minuten erklärte. Einer der Insassen kam dabei ums Leben, der andere wurde schwer verletzt. Beim Unfallfahrzeug handelt es sich laut der Militärjustiz um einen Mercedes G300. Diese Geländewagen hat die Armee erst kürzlich angeschafft.
Nun wird darüber spekuliert, ob allenfalls ein Sekundenschlaf zum Unfall geführt hat. Ein Informant sagt, diese These kursiere unter den Armeeangehörigen. Georg Fritz, Sprecher der Militärjustiz, sagt zu 20 Minuten: «Die Unfallursache ist Gegenstand der laufenden Untersuchung.» Der Untersuchungsrichter werde allen Hinweisen nachgehen, wozu auch die Sichtung der Protokolle über die Ruhezeiten gehöre. Vorgeschrieben ist eine zusammenhängende Ruhezeit von sechs Stunden innerhalb von 24 Stunden vor der Fahrt.
Die Passstrasse musste für die Bergungsarbeiten gesperrt werden. Die Angehörigen und Kameraden der Betroffenen werden von einem Careteam betreut. Die Armeeführung drückt den Angehörigen ihr Beileid aus. Zu Unfällen mit Militärfahrzeugen kommt es immer wieder. Der letzte tödliche Unfall ereignete sich 2015, als ein WKSoldat in Olten unter ein Fahrzeug geriet.