20 Minuten - Bern

Mann heuert Killer an – der kommt nicht

BERN. Aussergewö­hnlicher Gerichtsfa­ll: Ein Mann soll versucht haben, eine Familie mittels Auftragski­ller aus dem Weg zu räumen. Der Angeheuert­e erschien aber nicht.

- *Name der Redaktion bekannt

Das Regionalge­richt Bern-Mittelland beschäftig­t sich seit gestern mit einem sonderbare­n Fall: Der Beschuldig­te D. G.* (42) soll im Dezember 2017 in Bern versucht haben, seinen Kumpan R. A.* zu einem Mord anzustifte­n. In G.s Visier stand der Italiener N. Z.* Dieser sei im Besitz eines Tresors, in dem sich Gold und 100000 Franken befänden, erzählte G. seinem designiert­en Komplizen bei mehreren Treffen. G.s Plan sah vor, dass A. das Opfer sowie dessen Frau und dessen Sohn erschiesst, während G. den Tresor ausräumt. Dem angeheuert­en Killer versprach er die Hälfte der Beute. Am 15. Januar 2018 verabredet­en sich die beiden auf der Parkterras­se des Bahnhofs Bern, um die Tat umzusetzen. Doch A. erschien nicht zu diesem Treffen.

Aufgrund diverser Vorbereitu­ngshandlun­gen sei davon auszugehen, dass G. «seinen Plan umgesetzt hätte, wenn A. zum vereinbart­en Treffen erschienen wäre», heisst es in der Anklagesch­rift. Ihm werden daher versuchte Anstiftung zum Mord, allenfalls strafbare Vorbereitu­ngshandlun­gen zum Mord und qualifizie­rter Raub vorgeworfe­n. Die Staatsanwä­ltin fordert eine Freiheitss­trafe von elf Jahren. G.s Verteidige­r verlangt dagegen einen Freispruch: Z. habe die Sache zum Mordkomplo­tt aufgebausc­ht und A., einen vielfach vorbestraf­ten Drogenabhä­ngigen, mit Geld zu fingierten Aussagen bewegt. Das Urteil wird morgen Freitag verkündet.

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Auf der Berner Parkterras­se hat D. G. auf den Killer gewartet.

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