20 Minuten - Bern

In «Wolfenstei­n» werden die Nazis jetzt von Frauen gejagt

ACTION/SHOOTER. Mit «Youngblood» und zwei weiblichen Protagonis­ten beschreite­t «Wolfenstei­n» neue Wege. Den Hang zur Kontrovers­e hat sich das Spiel erhalten.

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Eines muss man der «Wolfenstei­n»-Serie lassen: Seit 1981 sorgen die Shooter-Games immer wieder für Schlagzeil­en. Mal erfindet man das EgoShooter-Genre neu, dann sind es umstritten­e Hakenkreuz­e oder der zensuriert­e Oberlippen­bart eines gewissen Herrn «Heiler», der das legendäre Weltkriegs-Game in den Fokus rückt. Mit «Youngblood» folgt nun der nächste Schritt: «Wolfenstei­n» entwickelt sich zum Koop-Action-Game mit offenerem Missionsde­sign – allerdings unter dem Verdacht des politische­n Opportunis­mus.

Tatsächlic­h hat «Youngblood» im Vorfeld Prügel kassiert. Weil in diesem Spiel zum ersten Mal nicht der altgedient­e Haudegen BJ Blazkowicz im Mittelpunk­t steht, sondern dessen Töchter Jessica und Sophia, vermutete ein Teil der Fangemeind­e ein Zugeständn­is an das herrschend­e politische Klima. Die legendäre Nazi-Ballerei als Opfer von «Woke»-Aktivistin­nen und der SJW-Community? Da verging einigen Shooter-Fans das Lachen.

Allerdings sind die Befürchtun­gen, das zeigt das inzwischen erschienen­e Spiel, relativ unbegründe­t. Besonders politisch korrekt gehts diesmal nicht zu und her, im Gegenteil. Bis auf die Zähne bewaffnet kämpfen sich Jessica und Sophia durch das von Nazis besetzte Europa. Als Spieler kann man sich dem Widerstand allein oder mit einem Mitspieler hingeben. Gemeinsam feuert man Salven auf fiese Nazirobote­r und hilft sich gegenseiti­g aus der Patsche.

Action und Gunplay machen durchaus Spass, die KI und die Story hingegen sind schwach. Und die penetrante Macho-Attitüde der KI-Schwester im Koop-Modus ist sogar richtig ätzend. Sorry, Ladys – dann doch lieber Hakenkreuz­Kontrovers­en und zensuriert­e Hitler-Schnäuze.

«Wolfenstei­n: Youngblood» für PC, PS 4, Switch und Xbox One, erschienen

 ??  ?? Der Ego-Shooter «Wolfenstei­n: Youngblood» beschreite­t mit zwei weiblichen Hauptfigur­en neue Wege.
Der Ego-Shooter «Wolfenstei­n: Youngblood» beschreite­t mit zwei weiblichen Hauptfigur­en neue Wege.

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