UNO ruft zu Fleischverzicht auf – wegen Klimawandel
GENF. Die Land- und Viehwirtschaft trage übermässig zum Klimawandel bei, warnt die UNO. Man solle daher weniger Fleisch essen.
Wüstenbildung, Wasserknappheit – und dazu das dramatische Bevölkerungswachstum: Der UNO-Weltklimarat hat bei der Vorstellung eines Sonderberichts zur Landnutzung ein dringendes Umdenken bei der Bewirtschaftung von Land und Wäldern gefordert. Der Menschheit könnten demnach eine Klimakatastrophe und eine Ernährungskrise drohen, wenn sich der Agrarsektor nicht rasch ändere.
Jedoch gebe es ein Dilemma zwischen Klimaschutz und Nahrungsmittelversorgung. Hier sei das Konsumentenverhalten ein zentraler Ansatzpunkt. Einerseits soll weniger Essen weggeworfen werden, andererseits sollen Lebensmittel konsumiert werden, deren Produktion einen möglichst geringen Ausstoss von klimaschädlichen Gasen mit sich bringt. Die UNO hebt dabei die Vorteile von «pflanzenbasierten Lebensmitteln» hervor. Laut Greenpeace müsste der Fleischkonsum weltweit bis 2050 um die Hälfte verringert werden. In der Schweiz seien es sogar 70 bis 90 Prozent.
Die Ausbeutung von Land, die Abholzung von Wäldern und die Treibhausgasbelastung durch die Landwirtschaft müssten drastisch reduziert werden, so die UNOWissenschaftler. Laut dem Sonderbericht sind die Agrarwirtschaft und ihre Zulieferer für 37 Prozent aller menschengemachten Emissionen verantwortlich.