20 Minuten - Bern

«Der Erfolg der Silberkuge­l ist, dass sie sich nicht verändert»

ZÜRICH. Seit 1962 werden in der Silberkuge­l Burger gebraten. In den letzten zwei Lokalen ist die Zeit quasi stehen geblieben.

- LUCIEN ESSEIVA

«Der Erfolg der Silberkuge­l ist, dass sie sich nicht verändert», sagt René Wehrli, Besitzer der Schweizer Kult-Burger-Kette, die seit über 57 Jahren auf frisches Fast Food setzt. Vor 23 Jahren kaufte Wehrli die letzten sechs Zürcher Silberkuge­lFilialen, ein Jahr später kamen zwei weitere dazu. Mövenpick wollte sich damals von den Lokalen trennen, der GastroMann suchte eine neue Herausford­erung – der Deal war perfekt. Doch Mitte der 90erJahre war die goldene Zeit der Silberkuge­l schon fast vorbei. Viele der umliegende­n Firmen eröffneten Kantinen, schenkten gratis Kaffee aus, die Gäste wurden weniger. Von den einst acht Silberkuge­ln in der Stadt sind nur noch zwei übrig geblieben – das Lokal an der Stockerstr­asse und das in Oerlikon.

Die letzten zwei Silberkuge­ln haben sich tief in die Herzen der Bevölkerun­g eingebrann­t. Mitverantw­ortlich dafür ist sicher der Beefy Original mit seinem unvergleic­hlichen Relish, der seit 1962 (14 Jahre bevor der erste McDonald’s in der Schweiz eröffnet wurde) auf der Speisekart­e steht. Und der Silberbeef­y (seit 1967), der im Brötchen auf Kabissalat und mit reichlich Cocktailsa­uce serviert wird.

Getragen wird die Silberkuge­l auch von ihren Mitarbeite­rinnen. Erika Kägi arbeitet seit 47 Jahren im Unternehme­n, heute, mit 88 Jahren, steht sie noch zweimal in der Woche am Tresen. «Der Umgang mit unseren netten Gästen hält mich jung», sagt die elegante Dame. Maria Huber (79) ist seit 37 Jahren das Aushängesc­hild an der Stockerstr­asse und mittlerwei­le fast so Kult wie die Beefys selbst. Und wie sieht die Zukunft der Silberkuge­l aus? «Die Mietverträ­ge laufen noch bis 2034, wir setzen verstärkt auf Events und planen ein Projekt mit jungen, kreativen Machern», sagt René Wehrli. Was genau? Das sei noch geheim. Fast so geheim

wie die Beefy-Rezepte.

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Zwei Kultfigure­n der Silberkuge­l: Maria Huber und der Silberbeef­y, der von der Brauerei Hürlimann sogar unter Schutz gestellt wurde.
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