Der Klimawandel kostet eine Milliarde Franken pro Jahr
BERN. Eine Studie hat mögliche Schäden des Klimawandels errechnet. Propaganda, so die SVP.
Steigende Temperaturen sowie unregelmässigere Niederschläge bedrohen die Schweizer Infrastruktur. Laut einer Studie, die Umweltministerin Simonetta Sommaruga (SP) in Auftrag gegeben hat, ist mittelfristig mit Mehrkosten von bis zu einer Milliarde Franken pro Jahr zu rechnen. Diese Bereiche hat die Studie untersucht: Transport: Murgänge und Felsstürze sowie Überflutungen sorgen für zunehmende Schäden im Strassennetz. Auch die Schienen sind betroffen: Wegen Verformungen müssen die Züge langsamer fahren, was zu Verspätungskosten führt. Auf Strassen und Schienen hat der Klimawandel das grösste Schadenspotenzial.
Energie: Wasser- und Kernkraftwerke produzieren aufgrund höherer Temperaturen und niedrigerer Wasserpegel weniger Strom. Dieser Wegfall muss kompensiert werden. Wasserversorgung: Zwar ist das «Wasserschloss Schweiz» nicht in Gefahr. Die Verfügbarkeit in Hitzesommern nimmt jedoch ab. Um saisonale Schwankungen zu meistern, fallen weitere Kosten an.
Aufgrund dieser Aussichten hat Sommaruga einen Aktionsplan zum Schutz der Infrastrukturen angekündigt. Zentral sei der Klimaschutz: «Weniger CO2 ist die günstigste und wirksamste Massnahme.» Die Studie sei Propaganda vor den Wahlen, findet dagegen SVPNationalrat Christian Imark. «Da wird eine Weltuntergangsrhetorik à la Uriella heraufbeschworen, um künftige Steuern zu rechtfertigen.» Es sei unmöglich zu eruieren, ob ein Felssturz tatsächlich durch eine signifikante Temperaturerhöhung ausgelöst worden sei oder nicht.