Onlineshops im Kampf gegen Fake-Ratings
ZÜRICH. Amazon investiert Millionen, um gegen gefälschte Nutzerbewertungen anzukämpfen. Hiesige Shops kennen das Problem.
KONTROVERS Sie sind eines der wichtigsten Kriterien, ob ein Kunde im Onlineshop etwas kauft oder nicht: die gelben, blauen oder schwarzen Sternchen, die direkt unter dem Produkt erscheinen. Der Gedankengang dahinter: Wenn andere Kunden die Kopfhörer, den Fitnesstracker oder das Bügeleisen positiv bewerten, kann die Ware ja nicht schlecht sein. Der Haken: Oft sind die Kundenbewertungen gar nicht echt. Für die Schweiz gibt es keine offiziellen Zahlen, wie viele NutzerRezensionen in hiesigen Onlineshops gefälscht sind. Untersucht wurde aber der Onlineriese Amazon: Eine Analyse der britischen Verbraucherschutzorganisation Which vom April zeigt, dass 87 Prozent von 12000 untersuchten Bewertungen unglaubwürdig sind. Amazon unternimmt entsprechend viel, um das Problem anzugehen: Insgesamt seien 400 Millionen Dollar investiert worden, «um Kunden vor Rezensionsmissbrauch, Betrug und anderem Fehlverhalten zu schützen».
Auch beim Schweizer Onlineshop Digitec Galaxus werden jeden Tag mehrere Hundert Produktrezensionen abgegeben – darunter auch gefälschte. So gebe es etwa Hersteller, die ihren Produkten mit ein paar falschen Sternchen und Worten zusätzlichen Verkaufsschub geben wollen. Dementsprechend streng prüfen Digitec Galaxus und auch die Mitbewerber Microspot und Brack die Rezensionen, die bei ihnen eintreffen. Denn Kundenfeedback ist immens wichtig für die Onlineshops, denn die am besten bewerteten Produkte sind of auch unter den Bestsellern.