Für die Gesundheit geben Schweizer 10 261 Franken aus
BERN. Arztkosten, Pflege, Medikamente: Im laufenden Jahr klettern die Ausgaben für die Gesundheit pro Person im Schnitt erstmals über 10 000 Franken.
Die Gesundheitskosten steigen weiter. Für 2019 rechnet die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich mit einem Wachstum von 3,6 Prozent, für 2020 mit einem Plus von 3,3 Prozent. Damit klettern die Gesundheitsausgaben pro Kopf und Jahr erstmals über die 10000-Franken-Marke. Für das laufende Jahr veranschlagen die Forscher Ausgaben von 10261 Franken pro Person, für 2020 sogar 10502 Franken.
«Das erstmalige Überschreiten der 10000-Franken-Marke wird in der Bevölkerung nicht viel auslösen, weil die Leute die Gesundheitskosten grösstenteils nicht direkt aus dem eigenen Sack bezahlen», sagt Comparis-Krankenkassenexperte
Felix Schneuwly zu 20 Minuten. Der Anteil, den die Konsumenten direkt bezahlen, steigt zwar ebenfalls, aber weniger stark als die von der Grundversicherung übernommenen Leistungen. Zudem steigt laut Schneuwly der Anteil der über Steuern finanzierten Gesundheitskosten.
Woher kommt das Kostenwachstum? «Die Bevölkerung konsumiert jährlich mehr medizinische Leistungen», sagt
Schneuwly und ergänzt: «Vor ein paar Jahren sind Menschen noch an Krankheiten gestorben, die man heute dank immer besserer Medizin heilen kann.» Zudem verlangten oder bekämen mehr Patienten überflüssige oder gar schädliche Untersuchungen und Behandlungen. Laut KOF sind zudem der wachsende Anteil der älteren Bevölkerung und steigende Löhne verantwortlich für den Anstieg.