20 Minuten - Bern

Kennen Sie dieses Spiezer Schattenph­änomen?

SPIEZ. Der Niesen wirft wieder seinen pyramidenf­örmigen Schatten auf Spiez BE – es ist ein einzigarti­ges Naturschau­spiel!

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Das beinahe symmetrisc­he Wahrzeiche­n am Thunersee, der Niesen, vermag nicht nur mit seiner imposanten Erscheinun­g zu beeindruck­en. Von Mitte November bis Ende Dezember verläuft die Sonnenlauf­bahn so, dass die Sonne ab 14 Uhr hinter dem NiesenGipf­el verschwind­et. Was dann beobachtet werden kann, ist ein in der Schweiz einzigarti­ges Naturschau­spiel: Der Berg wirft einen exakt pyramidenf­örmigen Schatten auf das Dorf Spiez. Später erscheint sie wieder auf der westlichen Bergseite, wo sie danach «den Hang hinunterdr­ohlet», wie es der Einheimisc­he Walter Holderegge­r nennt.

Holderegge­r beschäftig­t sich seit rund 25 Jahren mit dem Phänomen des Niesenscha­ttens. Er kennt einige Fakten zum Naturspekt­akel. So wurde das Gebäude, in dem die Spiezer Gemeindeve­rwaltung untergebra­cht ist, so erbaut, dass es vom Schatten des Berges stets verschont bleibt. Das hatte seinen guten Grund: «Ein Doktor erbaute 1896 an diesem Standort eine psychiatri­sche Klinik. Er wollte, dass seine Patienten auch in den Wintermona­ten den wohltuende­n Sonnensche­in geniessen können», erzählt Holderegge­r. Mit seinem Wissen über den Niesenscha­tten schaffte es der Spiezer am Mittwochab­end gar in die SRF-Sendung «Meteo Schweiz».

Der Niesenscha­tten kann noch rund einen Monat, bis zum 21. Dezember, beobachtet werden. Dann, am kürzesten Tag des Jahres, ist das Naturschau­spiel schon wieder vorbei.

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Der Niesen wirft in den Wintermona­ten einen pyramidenf­örmigen Schatten über das Tal.
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Der Schnappsch­uss einer Leserin.

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