Polizei weiss alles über Täter, doch er ist immer noch frei
MARTIGNY. Er soll ein Einzelgänger und im Unterwallis heimisch sein: Seit den 90ern sucht die Kripo Wallis nach einem Serienvergewaltiger.
Während die Basler Polizei die entscheidenden Hintergründe des Vergewaltigungsdelikts schnell ans Licht bringen konnte, suchen andere Ermittler in gleich gelagerten Fällen manchmal über Jahre nach der Täterschaft. Die Walliser Behörden etwa fahnden inzwischen schon seit fast 30 Jahren nach einem Serienvergewaltiger. Der sogenannte «Vergewaltiger mit der Maske» soll in den Jahren 1993 bis 2000 mehrere Frauen im Unterwallis missbraucht haben. «Trotz intensivster Ermittlungen konnten wir den Täter noch nicht aufspüren», sagt Polizeisprecher Stève Léger zu 20 Minuten. Die Polizei hofft weiterhin auf den Durchbruch.
Obwohl die Ermittler den Mann, der heute zwischen 45 und 55 Jahre alt sein soll, nicht identifizieren konnten, scheinen sie ihn genau zu kennen.
So sind Signalement, Charaktereigenschaften, Verhaltensmuster und etwa auch das genaue Tatvorgehen des Serienvergewaltigers bekannt. «Er hat wenig Achtung vor sich selbst und fühlt sich mittelmässig. In Anwesenheit einer Frau verliert er sein Selbstvertrauen», haben Profiler herausgefunden. Auch sei der Mann ein Einzelgänger, leide an Erektionsproblemen und trage während der Taten ChirurgenHandschuhe.
Die Tatorte im Unterwallis sollen für ihn «gut bekannte Orte» gewesen sein. Waren seine weiblichen Opfer in Autos unterwegs, zwang er sie, in die Baumgärten in Bramois oder in der Region MontChemin bei Martigny zu fahren. Opfer, die zu Fuss auf dem Heimweg waren, zog der Täter ins Untergeschoss eines Gebäudes und zwang sie dort zu sexuellen Handlungen.
Mit der Veröffentlichung all dieser Details hofft die Polizei, dass bei jemanden ein Licht aufgehen könnte. Die Behörden hoffen also noch immer auf den entscheidenden Hinweis.