20 Minuten - Bern

Psychologe: «Ignorieren Sie FakeNachri­chten»

BERN. Sprachnach­richten und Kettenbrie­fe zum Virus machen derzeit die Runde. Selbst der Bund warnt vor Fake News.

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«Kauf heute noch ein, was du brauchst! Morgen wirst du nichts mehr erhalten!»: Dies und Ähnliches kursiert zurzeit in Form von Whatsapp-Sprachnach­richten, vieles davon auf Schweizerd­eutsch. In der Folge überrannte­n Menschen für Hamsterkäu­fe die Detailhänd­ler. Der Bund hat auf die Meldungen reagiert und sie als Fake News bezeichnet. In den letzten Tagen wurden auch öfter Kettenbrie­fe mit vermeintli­chen Coronaviru­s-Tipps geteilt. So heisst es etwa, dass man viel Wasser trinken solle, da das Virus durch Flüssigkei­t hinunterge­spült und von der Magensäure getötet werde. Auch Tipps für Hausmittel zur Bekämpfung des Virus machen derzeit die Runde. So rät man Infizierte­n über Whatsapp etwa, Knoblauch zu essen, da dieser entgiftend wirke.

Die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO hat indes reagiert und erklärt, dass generell keine Lebensmitt­el eine nachweisli­che Wirkung gegen das Coronaviru­s haben. Auch Sonnenlich­t, Schnee und heisse Bäder schützten nicht vor einer Ansteckung. Doch warum teilen Personen solche Nachrichte­n einfach weiter, ohne sie gross zu hinterfrag­en? Laut Daniel Süss, Medienpsyc­hologe und ZHAWProfes­sor, ist dabei vor allem der Absender entscheide­nd: «Erhält man solche Warnungen von Bekannten, die man für vernünftig und vertrauens­würdig hält, ist die Gefahr gross, dass man sie ernst nimmt und nicht hinterfrag­t.» Darauf gebe es nur eine sinnvolle Reaktion: die Nachricht ignorieren und sicher nicht weiterverb­reiten. «Wenn man verunsiche­rt ist, sollte man mit vertrauens­würdigen Personen im direkten Umfeld sprechen und sich an den Informatio­nen der Behörden orientiere­n: Die Versorgung der Bevölkerun­g ist sichergest­ellt.»

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Achtung,
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