Psychologe: «Ignorieren Sie FakeNachrichten»
BERN. Sprachnachrichten und Kettenbriefe zum Virus machen derzeit die Runde. Selbst der Bund warnt vor Fake News.
«Kauf heute noch ein, was du brauchst! Morgen wirst du nichts mehr erhalten!»: Dies und Ähnliches kursiert zurzeit in Form von Whatsapp-Sprachnachrichten, vieles davon auf Schweizerdeutsch. In der Folge überrannten Menschen für Hamsterkäufe die Detailhändler. Der Bund hat auf die Meldungen reagiert und sie als Fake News bezeichnet. In den letzten Tagen wurden auch öfter Kettenbriefe mit vermeintlichen Coronavirus-Tipps geteilt. So heisst es etwa, dass man viel Wasser trinken solle, da das Virus durch Flüssigkeit hinuntergespült und von der Magensäure getötet werde. Auch Tipps für Hausmittel zur Bekämpfung des Virus machen derzeit die Runde. So rät man Infizierten über Whatsapp etwa, Knoblauch zu essen, da dieser entgiftend wirke.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat indes reagiert und erklärt, dass generell keine Lebensmittel eine nachweisliche Wirkung gegen das Coronavirus haben. Auch Sonnenlicht, Schnee und heisse Bäder schützten nicht vor einer Ansteckung. Doch warum teilen Personen solche Nachrichten einfach weiter, ohne sie gross zu hinterfragen? Laut Daniel Süss, Medienpsychologe und ZHAWProfessor, ist dabei vor allem der Absender entscheidend: «Erhält man solche Warnungen von Bekannten, die man für vernünftig und vertrauenswürdig hält, ist die Gefahr gross, dass man sie ernst nimmt und nicht hinterfragt.» Darauf gebe es nur eine sinnvolle Reaktion: die Nachricht ignorieren und sicher nicht weiterverbreiten. «Wenn man verunsichert ist, sollte man mit vertrauenswürdigen Personen im direkten Umfeld sprechen und sich an den Informationen der Behörden orientieren: Die Versorgung der Bevölkerung ist sichergestellt.»