20 Minuten - Bern

«Wir hatten nie vor, illegal zu handeln»

BERN. Offene Skigebiete verärgerte­n Bundesrat Alain Berset. Betroffene wehren sich gegen seine Aussage.

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Für Bundesrat Alain Berset (SP) war bei der Corona-Medienkonf­erenz am Freitag klar, dass die neuen Pandemiema­ssnahmen auch für Skigebiete gelten. Dennoch blieben am Samstag mehrere Skigebiete im Bernbiet offen, weil der Berner Regierungs­präsident

Christoph Ammann verlauten liess, dass Social Distancing auf Skipisten möglich sei. Die Skigebiete durften selbst entscheide­n, ob sie die Saison vorzeitig beenden wollten. Berset bezichtigt­e die offenen Skigebiete daraufhin öffentlich der «Illegalitä­t» und drohte mit Konsequenz­en.

Das wollen die Betroffene­n nicht auf sich sitzen lassen. «Die Öffnung als illegal zu bezeichnen, erachte ich als sehr fragwürdig­e Aussage», sagt Hans Wicki, Präsident der

Bergbahnen Schweiz. Matthias In-Albon, CEO Bergbahnen Gstaad, stellt klar: «Wir hatten nie vor, illegal zu handeln. Die vom Bund publiziert­e Verordnung war sehr unklar formuliert.» Leider könne aus der Verordnung und deren Erläuterun­gen bis heute nicht eindeutig dargelegt werden, dass der Bergbahnbe­trieb als Veranstalt­ung zu betrachten sei und darum eingestell­t werden müsse.

Wie Berns kantonaler Führungsst­ab am Samstag mitteilte, führt die Berner Regierung die unterschie­dlichen Interpreta­tionen auf die «kurzfristi­gen, teils auch parallelen Behördenin­formatione­n» zurück. Der Führungsst­ab respektive Regierungs­präsident Ammann bedauert die «Irritation­en».

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KEYSTONE In Gstaad durften Skifahrer am Samstag auf die Piste.

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