«Wir hatten nie vor, illegal zu handeln»
BERN. Offene Skigebiete verärgerten Bundesrat Alain Berset. Betroffene wehren sich gegen seine Aussage.
Für Bundesrat Alain Berset (SP) war bei der Corona-Medienkonferenz am Freitag klar, dass die neuen Pandemiemassnahmen auch für Skigebiete gelten. Dennoch blieben am Samstag mehrere Skigebiete im Bernbiet offen, weil der Berner Regierungspräsident
Christoph Ammann verlauten liess, dass Social Distancing auf Skipisten möglich sei. Die Skigebiete durften selbst entscheiden, ob sie die Saison vorzeitig beenden wollten. Berset bezichtigte die offenen Skigebiete daraufhin öffentlich der «Illegalität» und drohte mit Konsequenzen.
Das wollen die Betroffenen nicht auf sich sitzen lassen. «Die Öffnung als illegal zu bezeichnen, erachte ich als sehr fragwürdige Aussage», sagt Hans Wicki, Präsident der
Bergbahnen Schweiz. Matthias In-Albon, CEO Bergbahnen Gstaad, stellt klar: «Wir hatten nie vor, illegal zu handeln. Die vom Bund publizierte Verordnung war sehr unklar formuliert.» Leider könne aus der Verordnung und deren Erläuterungen bis heute nicht eindeutig dargelegt werden, dass der Bergbahnbetrieb als Veranstaltung zu betrachten sei und darum eingestellt werden müsse.
Wie Berns kantonaler Führungsstab am Samstag mitteilte, führt die Berner Regierung die unterschiedlichen Interpretationen auf die «kurzfristigen, teils auch parallelen Behördeninformationen» zurück. Der Führungsstab respektive Regierungspräsident Ammann bedauert die «Irritationen».