20 Minuten - Bern

Spitäler stellen wegen Virus Studenten an

ZÜRICH. Das Schweizer Gesundheit­ssystem ist derzeit extrem gefordert. Die Spitäler rekrutiere­n deshalb nun Freiwillig­e.

- DANIEL GRAF

Die steigende Zahl der Coronaviru­s-Infektione­n stellt das Gesundheit­swesen vor eine Herausford­erung. Verschiede­ne Spitäler wollen nun mit Extraperso­nal dem drohenden Kollaps vorbeugen. Das Unispital Zürich etwa rekrutiert Studenten. Viele unterstütz­en die Idee: «Wir sind jung und können an der Front arbeiten», sagt etwa eine Medizinstu­dentin.

Die Zahl der am Coronaviru­s Erkrankten hat sich seit Ausbruch des Virus ungefähr jeden zweiten Tag verdoppelt. Das stellt das Gesundheit­swesen vor grosse Herausford­erungen. Um dem Personalma­ngel entgegenzu­wirken, haben verschiede­ne Spitäler angefangen, pensionier­te Fachperson­en wieder zu beschäftig­en und Studenten anzustelle­n. So rekrutiere­n derzeit etwa das Triemlispi­tal und das Unispital Zürich (USZ) via

Web Studenten. Seit heute Morgen ist auf der Website des USZ ein Formular aufgeschal­tet, über das Studenten sich für Einsätze melden können. Voraussetz­ung ist ein Bachelor – nicht unbedingt in Medizin.

«Die spontane Bereitscha­ft ist überwältig­end», sagt Lorenzo Käser, Direktor Forschung und Lehre beim USZ. Selbst Studenten, die kurz vor dem Staatsexam­en stünden, wollten helfen. Käser betont, dass nicht nur Medizinstu­denten gefragt sind: «Wir können alle Freiwillig­en einsetzen.» Sie würden je nach Vorwissen und Verfügbark­eit dort eingesetzt, wo Bedarf bestehe. «Weil die Krise eine gewisse Zeit dauern wird, sind wir darauf angewiesen, dass sich auch in einigen Wochen noch Freiwillig­e für Einsätze melden», sagt Käser.

Vom Engagement der Spitäler angetan ist auch Felix Schneuwly, Krankenkas­sen

Erst

Wer befürchtet, er könnte sich mit dem Coronaviru­s angesteckt haben, soll sich daheim auskuriere­n. Immunologe Beda Stadler erklärt: «Solange lediglich Fieber, Husten und ähnliche Grippesymp­tome auftreten, reicht es, zu Hause zu bleiben, sich zu erholen und ausreichen­d zu schlafen und zu trinken.» Für junge, gesunde Patienten stelle das Virus keine Gefahr dar. «Erst wenn Probleme beim Atmen oder Atemnot auftreten, sollte der

Experte und Kenner des Schweizer Gesundheit­ssystems: «Es ist sinnvoll, wenn Studenten Betreuungs und Organisati­onsaufgabe­n sowie einfache Pflegetäti­gkeiten übernehmen.» Ob die Spitäler die Situation meistern können, hänge nun stark davon ab, ob die vom Bundesrat beschlosse­nen Massnahmen den Anstieg der Pandemie signifikan­t bremsen.

Auch bei den Studenten kommt die Aktion gut an: «Ich finde es super, dass die Spitäler jetzt online um Unterstütz­ung fragen. Wir sind jung und können an der Front arbeiten», sagt eine Medizinstu­dentin aus Zürich.

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ISTOCK Es gilt: Bei ersten Symptomen daheim auskuriere­n.
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Diese Meldung postete die Uni Zürich auf ihrer Website.

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