Spitäler stellen wegen Virus Studenten an
ZÜRICH. Das Schweizer Gesundheitssystem ist derzeit extrem gefordert. Die Spitäler rekrutieren deshalb nun Freiwillige.
Die steigende Zahl der Coronavirus-Infektionen stellt das Gesundheitswesen vor eine Herausforderung. Verschiedene Spitäler wollen nun mit Extrapersonal dem drohenden Kollaps vorbeugen. Das Unispital Zürich etwa rekrutiert Studenten. Viele unterstützen die Idee: «Wir sind jung und können an der Front arbeiten», sagt etwa eine Medizinstudentin.
Die Zahl der am Coronavirus Erkrankten hat sich seit Ausbruch des Virus ungefähr jeden zweiten Tag verdoppelt. Das stellt das Gesundheitswesen vor grosse Herausforderungen. Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, haben verschiedene Spitäler angefangen, pensionierte Fachpersonen wieder zu beschäftigen und Studenten anzustellen. So rekrutieren derzeit etwa das Triemlispital und das Unispital Zürich (USZ) via
Web Studenten. Seit heute Morgen ist auf der Website des USZ ein Formular aufgeschaltet, über das Studenten sich für Einsätze melden können. Voraussetzung ist ein Bachelor – nicht unbedingt in Medizin.
«Die spontane Bereitschaft ist überwältigend», sagt Lorenzo Käser, Direktor Forschung und Lehre beim USZ. Selbst Studenten, die kurz vor dem Staatsexamen stünden, wollten helfen. Käser betont, dass nicht nur Medizinstudenten gefragt sind: «Wir können alle Freiwilligen einsetzen.» Sie würden je nach Vorwissen und Verfügbarkeit dort eingesetzt, wo Bedarf bestehe. «Weil die Krise eine gewisse Zeit dauern wird, sind wir darauf angewiesen, dass sich auch in einigen Wochen noch Freiwillige für Einsätze melden», sagt Käser.
Vom Engagement der Spitäler angetan ist auch Felix Schneuwly, Krankenkassen
Erst
Wer befürchtet, er könnte sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, soll sich daheim auskurieren. Immunologe Beda Stadler erklärt: «Solange lediglich Fieber, Husten und ähnliche Grippesymptome auftreten, reicht es, zu Hause zu bleiben, sich zu erholen und ausreichend zu schlafen und zu trinken.» Für junge, gesunde Patienten stelle das Virus keine Gefahr dar. «Erst wenn Probleme beim Atmen oder Atemnot auftreten, sollte der
Experte und Kenner des Schweizer Gesundheitssystems: «Es ist sinnvoll, wenn Studenten Betreuungs und Organisationsaufgaben sowie einfache Pflegetätigkeiten übernehmen.» Ob die Spitäler die Situation meistern können, hänge nun stark davon ab, ob die vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen den Anstieg der Pandemie signifikant bremsen.
Auch bei den Studenten kommt die Aktion gut an: «Ich finde es super, dass die Spitäler jetzt online um Unterstützung fragen. Wir sind jung und können an der Front arbeiten», sagt eine Medizinstudentin aus Zürich.