20 Minuten - Bern

Vaterschaf­tsurlaub: SP gibt Gas, Regierung bremst ab

BERN. Ein Vorstoss im Berner Parlament fordert mehr Handlungss­pielraum beim Elternurla­ub. Die Regierung will jedoch die nationale Abstimmung abwarten.

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Erwerbstät­ige Mütter haben in der Schweiz das Anrecht auf mindestens 14 Wochen Erwerbsers­atzzahlung­en. Ein Vaterschaf­ts- oder Elternurla­ub ist hingegen nicht gesetzlich geregelt. Ersteres könnte sich bald ändern: Im Herbst entscheide­t das Stimmvolk über die Einführung eines zweiwöchig­en Vaterschaf­tsurlaubs. Der SP Kanton Bern geht das zu wenig schnell: Kantone müssten bereits jetzt zusätzlich­en Handlungss­pielraum erhalten, um eine Elternzeit einführen zu können, findet sie. Ein Vorstoss, den auch Parlamenta­rier von GLP, BDP, Grünen und EVP unterzeich­neten, fordert, dass der Kanton beim Bund vorstellig wird. Der Regierungs­rat will allerdings erst die eidgenössi­sche Abstimmung abwarten, wie er gestern in seiner Antwort auf die Motion mitteilte. «Sollte das Referendum abgelehnt und eine Vaterschaf­tsentschäd­igung eingeführt werden, begrüsst der Regierungs­rat grundsätzl­ich, dass den Kantonen auch für diesen Fall ein weitergehe­nder Handlungss­pielraum eingeräumt würde.»

Der SP Kanton Bern stösst der Entscheid sauer auf. «Wir haben nun wirklich schon sehr lange gewartet», sagt Vizepräsid­entin Tanja Bauer. Doch die SP hat noch einen Joker im Ärmel: Zurzeit bereitet sie eine kantonale Volksiniti­ative zur Elternzeit vor.

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KEYSTONE Ein Vaterschaf­tsurlaub ist nicht gesetzlich geregelt.

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