TV-Duell: Biden und Sanders sind sich nur bei Trump einig
WASHINGTON. Die beiden verbliebenen Kandidaten der Demokraten lieferten sich vor leeren Rängen eine Redeschlacht. Das Rennen bleibt offen.
Die Redepulte von Joe Biden und Bernie Sanders waren bei der Debatte vom Sonntagabend in Washington mehrere Meter voneinander entfernt, der 77-jährige Biden und der ein Jahr ältere Sanders begrüssten sich per Ellbogen-Check: Die TV-Debatte der Politiker stand ganz im Zeichen der CoronaKrise. Biden warf Trump vor, nicht energisch genug gegen die Pandemie vorzugehen. «Wir befinden uns in einem Krieg gegen das Virus», sagte der frühere Vizepräsident. Deswegen müsse jetzt die USArmee eingesetzt werden. Die
Zahl der Krankenhausbetten für Schwerkranke müsse dringend erhöht werden. Sanders meinte, man müsse Trump «den Mund verbieten», weil er Ärzte und Wissenschaftler untergrabe, die versuchen würden, den Amerikanern zu helfen. Es sei inakzeptabel, dass der Präsident falsche Informationen herausplappere, die die Öffentlichkeit verunsicherten.
Auch gegenseitig sparten die beiden nicht mit Vorwürfen. Sanders kritisierte Biden, er habe sich früher für Kürzungen der Sozialleistungen engagiert, Biden nannte Sanders Pläne «realitätsfern». Für Aufsehen sorgte Bidens Ansage, er wolle eine Frau als Vizepräsidentin. Einen klaren Sieger gabs aber nicht. Heute könnte mit den Vorwahlen in Arizona, Florida, Illinois und Ohio eine weitere Vorentscheidung fallen. Klar ist: Trotz Rückstand will Bernie Sanders noch nicht aufgeben.